Büro- und Geschäftsgebäude in Tiflis/GE
Fassade nach dem Prinzip des Kastenfensters
In Größe und Form setzt das Hybrid Highrise genannte Gebäude einen markanten Akzent im Stadtbild der georgischen Hauptstadt Tiflis. Mit seiner ausgeprägten Fassadenmodulation stellt der kubische, zehngeschossige Baukörper ein hohes Maß an Differenziertheit und Maßstäblichkeit her. Er beherbergt eine komplexe Mischung aus Geschäfts-, Gastronomie-, Büro-, Konferenz- und Hotelnutzungen, die den urbanen Kontext der Umgebung aktivieren soll. Entworfen wurde das Gebäude von den Architekten Wandel Hoefer Lorch und Hirsch aus Saarbrücken.
Gallerie
Über den großzügigen Haupteingang werden die Geschäfte erschlossen, während die Büros über einen weiteren Zugang betreten werden. Ein Supermarkt im Untergeschoss verfügt über einen separaten Eingang.
Glas/ Fassade
Die Fassade wird durch Vor- und
Rücksprünge sowie großzügige Loggien, Dachgärten und die Eingänge
gegliedert. Sie rhythmisieren das Volumen des Gebäudes und bringen
gleichzeitig natürliches Licht in die Tiefe des Baukörpers.
Loggien, Dachgarten und die Eingangsbereiche sind gemeinschaftlich
genutzte Zonen und fungieren als Schnittstellen zum öffentlichen
Raum.
Selektive Sonnenschutzgläser, die ein optimales Verhältnis von Lichttransmission und Gesamtenergiedurchlass aufweisen, bestimmen in ihrer Tönung die Farbigkeit der Außenhaut. Ein ausgeglichenes Verhältnis von Ökologie zu Ökonomie bei gleichzeitiger Berücksichtigung der örtlichen Möglichkeiten für Montage und Wartung war von entscheidender Bedeutung bei der Entwicklung der Fassade. Sie wurde nach dem Prinzip des Kastenfensters entwickelt.
Die Pufferzone zwischen den Scheiben wirkt ausgleichend auf die im Kontinentalklima jahreszeitlich bedingten großen Temperaturschwankungen mit heißen Sommern und kalten Wintern. Die innere Schicht besteht aus einer hölzernen Pfosten-Riegel-Konstruktion und dient der thermischen Trennung. In der äußeren Schicht mit den rund 2.500 Aluminiumboxen sind die klimatechnischen Geräte und die Sonnenschutzelemente untergebracht. Sowohl die integrierte Klimatechnik als auch der Sonnenschutz sind individuell steuerbar. Zwar ist die gewählte dezentrale Klimatechnik anfänglich teurer, ermöglicht jedoch aufgrund eines geringeren Bedarfs an Technikflächen und Schachtquerschnitten einen höheren Anteil vermietbarer Fläche, was langfristig zur Amortisation führt.
Die Pfosten-Riegel-Fassade besteht aus lasierten
Fichtenholzelementen mit einer 30%igen Pigmentierung, das Glas ist
eine Wäremschutzisolierverglasung und erreicht einen U-Wert von 1,3
W/m²K. Der Glasaufbau setzt sich wie folgt zusammen: 6 mm ESG, 14 mm Scheibenzwischenraum, 8 mm VSG aus Floatglas. Die
Kastenfensterelemente bestehen aus 3 mm Aluminiumblech, nach RAL
beschichtet, in die eine Verglasung aus 2 x 4 mm VSG aus klarem
Floatglas eingesetzt wurde.
Bautafel
Architekten: Wandel Hoefer Lorch + Hirsch, Saarbrücken
Partnerbüro in Georgien: Bega Karsidze, Tiflis
Projektbeteiligte: WPW Ingenieure, Saarbrücken (Tragwerksplanung); Gebrüder Schneider Fensterfabrik, Stimpfach (Fassade); Schüco, Bielefeld (Aluminiumprofile F50); Flachglas Markenkreis, Gelsenkirchen (Wärmedämmglas Thermoplus)
Bauherr: Trans Invest Capital Georgia Ltd., Tiflis
Fertigstellung: 2009
Standort: 34 Tschavtschavadze Avenue, Tiflis (Tbilisi), Georgien
Bildnachweis: Wandel Hoefer Lorch + Hirsch (WHL+H); Andrew Welch
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