Umbau zum Verwaltungsgebäude in München
Elementfassade mit bedruckten Glaselementen
Nachdem die Paulaner-Brauerei in die Münchner Peripherie verlegt
wurde, sollen auf dem innerstädtischen Areal an der Falkenstraße
Wohnungen entstehen. Dazu wurden die früheren Produktionsstätten
weitgehend abgerissen. Einzig zur angrenzenden Ohlmüllerstraße hin
blieben Teile des sogenannten Zacherlbaus erhalten, die nach
einem Umbau durch Hierl Architekten als Verwaltungsgebäude des
Bierfabrikanten genutzt werden.
Gallerie
Vom Brauhaus zum Bürobau
Im Zuge der Adaptierung stark überformt, sind auch die vom Abriss ausgenommenen Trakte kaum wiederzuerkennen. Die aus den 1820er-Jahren stammenden denkmalgeschützten Nord- und Ostflügel des einstmals grau-braunen, ziegelgedeckten Brauhauses sind heute – in strahlendem Weiß – in ein elegantes Bürohaus integriert. Während sich ein Teil der neugeschaffenen Räume über den zweigeschossigen Bestandsbau legt, wird der l-förmige Komplex zugleich durch die baulichen Ergänzungen zu einer vierflügeligen Anlage vervollständigt, in dessen Mitte ein Hof versenkt ist.
Betriebskantine mit Bierkeller
Dreihüftig konzipiert, sind die Schreibtischplätze auf drei Etagen längs der Fassaden aufgereiht. Von den Fluren nur durch Glaswände abgeteilt, konnte im Kernbereich eine lichte Besprechungszone entstehen. Im Kontrast zu den hellen Büroräumen gibt das überwölbte Tiefparterre Zeugnis von der Geschichte des Ortes: Vormals Standort der Braukessel, überspannt das Gewölbe heute einen Bankettsaal, die Kantine und Seminarräume. Allesamt gestatten sie den direkten Zugang zum Innenhof, der den gastronomischen Bereich in den Außenraum erweitert. Ausgestattet mit Hopfengerüst, Gerstenbeet und Wasserbecken, soll das Atrium die Erinnerung an die Brautradition des Ortes lebendig halten.
Glas: Bedruckte Isolierverglasung zum Innenhof
Im Gegensatz zur historischen Fassade wie auch zum strengen
Betonraster, die den Bau nach außen abschließen, sind die Hofseiten
in Glas gekleidet. Dabei kam im Untergeschoss eine
Pfosten-Riegel-Konstruktion aus Metall zum Einsatz, die über die
gesamte Raumhöhe reicht. Sieht man von den Türen ab, die den Zugang
zum Hof ermöglichen, ist die Verglasung feststehend. Die oberen
Geschosse hingegen wurden mit einer geschosshohen und weitgehend
flächenbündigen Elementkonstruktion ausgestattet. Mit manuell
bedienbaren Öffnungsflügeln in jedem zweiten Fassadenfeld
ausgestattet, wurde die dreifache Sonnenschutzverglasung mit einem
weißen Siebdruck versehen – somit bleiben die Büroräume
den Blicken der Biergäste verborgen. -ar
Bautafel
Architekten: Hierl Architekten, München
Projektbeteiligte: Leicht, München (Tragweksplanung); IBF Ingenieurgesellschaft, München (Gebäudetechnik); Wieder, Erding (Elektroplanung); a.t.f. architektur technik fassade, Frankfurt (Fassadenplanung); Glass Bauunternehmung, München (Rohbau)
Bauherr: Bayerische Hausbau
Fertigstellung: 2016
Standort: Ohlmüllerstraße 42, 81541 München
Bildnachweis: Edzard Probst, München (diearchitekturfotografie.de)
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