Museum der bildenden Künste in Leipzig
Raumkontinuum in Sichtbeton
Mit einer Höhe von 36 Metern erhebt sich der Neubau des Museums der bildenden Künste Leipzig über die umgebende Bebauung im Zentrum der Stadt. Errichtet wurde das Gebäude nach Entwürfen des Berliner Architekturbüros Hufnagel Pütz Rafaelian; seit 2004 gibt es der umfangreichen Sammlung des Museums ein Zuhause.
Gallerie
Der viergeschossige Bau mit Tiefgeschoss sitzt im Zentrum eines städtischen Blocks und wird inzwischen von vier L-förmigen Volumen gerahmt, die die Traufhöhen der Altstadt aufnehmen.Vier Eingänge erschließen den Kulturbau aus allen Himmelsrichtungen. Sie führen über Eingangshöfe ins Foyer, das von Oberflächen in Sichtbeton und Muschelkalk geprägt wird und als halböffentlicher Raum konzipiert ist. Dadurch kann das Gebäude wie eine der für Leipzig typischen Passagen auch einfach nur durchquert werden.
Bereits von außen ist durch die großflächigen Verglasungen das
prägende architektonische Motiv im Gebäudeinneren erkennbar:
gestaffelte terrassenartige Galerien und Lichthöfe, die für eine
abwechslungsreiche Raumstruktur sorgen und durch das Foyer zu einem
Raumkontinuum verbunden sind. Beim Rundgang durch das Museum
ergeben sich dadurch überraschende Durchblicke und Aussichten auf
die umgebende Stadtlandschaft sowie ein ständiger Wechsel von
unterschiedlich hohen und großen Ausstellungsräumen und
durchgesteckten Bereichen.
Neben Ausstellungsflächen von mehr als 7.000 Quadratmetern bietet
der Bau Räume für Versorgungseinrichtungen, Depots,
Restaurierungswerkstätten und die Verwaltung. Diese Bereiche sind
auf Zwischengeschossen untergebracht, die zusammen eine interne,
abgeschlossene Zone bilden.
Beton
Das Konzept, aus einem massiven Körper einen kontinuierlichen Raum
auszusparen, machte konstruktiv aufwendige, enorme Auskragungen
notwendig, die nur mithilfe des Baustoffs Beton hergestellt werden
konnten. Das Planungsteam entschied sich im Inneren für einen
reduzierten Materialkanon: An den Wänden der halböffentlichen
Bereiche kamen Mooser Muschelkalk als Täfelung auf Höhe der
Besucher und darüber Betonfertigteile mit einer extrem
gleichmäßigen, hellgrauen, fast samtigen Oberfläche zum Einsatz.
Die Deckenuntersicht ist ebenfalls in Sichtbeton ausgeführt. In den
Treppenhäusern, an Türen und Brüstungen wurde Eichenholz als
Bekleidung eingesetzt. Die Ausstellungssäle sind zumeist verputzt
und weiß oder farbig gestrichen, den Bodenbelag bildet ein
klassischer Parkettboden.
Bautafel
Architekten: Hufnagel Pütz Rafaelian, Berlin
Projektbeteiligte: eins bis neun Bauplanung GmbH, Berlin (Rohbau in Arge mit CBP, Leipzig); Leonardt, Andrä und Partner GmbH, Dresden; Müller BBM, Berlin (Bauphysik)
Bauherr: Stadt Leipzig
Fertigstellung: 2004
Standort: Katharinenstraße 10, Leipzig
Bildnachweis: Museum der bildenden Künste Leipzig; Foto: Punctum, Leipzig / A. Schmidt
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