Festhalle in Plauen
Zart gemustertes Glas
Die Festhalle Plauen ist eine von der Stadt betriebene Mehrzweckhalle, die als Veranstaltungsort für kulturelle und gesellschaftliche Zwecke genutzt wird. Zur Erweiterung und Schaffung eines zeitgemäßen äußeren Erscheinungsbildes wurde das 1989 errichtete Gebäude nun von Code Unique Architekten aus Dresden umgebaut. Entstanden sind größere Foyerflächen sowie ein neuer Saal für 300 Personen. Durch Zuschaltbarkeit dieses Saales zum bereits bestehenden großen Saal kann die Gesamtkapazität der Festhalle auf maximal 3.200 Personen vergrößert werden.
Gallerie
Mit Abbruch des alten Foyerbereichs inklusive Abtragung der Außentreppe konnte der Zugang um vier Meter gesenkt und damit auf das Niveau des anschließenden Geländes verlegt werden. Entstanden ist eine großzügige barrierefreie Erschließung an der Südseite, die den Besucher in das neue Foyer führt. Als zweigeschossiger Neubau steht er an Stelle des zurückgebauten Gebäudeteils. Auf der unteren Ebene sind Garderobe und Sanitärräume angeordnet, auf der oberen die beiden Saalzugänge und eine Bar. Über eine breite Treppe wird die obere Foyerebene erschlossen. Ebenfalls an der Südseite ist der neue Saal angeordnet, der unmittelbar an den bestehenden anschließt. Mit einer Auskragung akzentuiert er den darunter liegenden Eingangsbereich.
Um eine stützenfreie Verbindung der Saalbereiche zu ermöglichen,
wurde die alte Außenfassade des großen Saales durch eine
Stahlfachwerkkonstruktion ersetzt. Der Neubauteil ist als
Stahlbeton-Massivkonstruktion mit punktgestützten Flachdecken
hergestellt, die Dachbereiche sind als frei tragende
Stahlkonstruktionen ausgebildet. Die Fassade des Foyers ist eine
Pfosten-Riegel-Konstruktion, deren vertikale Stahlstützen (160 x 60
mm) die Last der Stahlbinder des Foyerdaches ableiten.
In der Höhe und auch in der Wahl der Fassadenmaterialien Putz
und Schiefer orientiert sich der Neubauteil am Bestand. So wird der
vorhandene Gebäudesockel aus Theumaer Schiefer an der neuen
Südfassade weitergeführt. Die neuen dunklen Faserzementplatten an
der Fassade des großen Saals sollen in weiteren Bauabschnitten das
Trapezblech an den Außenwänden des Saalkörpers ersetzen.
Glas
Die großzügig verglaste Fassade gibt der Festhalle ein zeitgemäßes
neues Aussehen und öffnet die Halle zur Stadt. Mit einer
Doppelfassade ist der aus der Fassade hervortretende Körper des
kleinen Saales versehen. Die punktgehaltenen Außenscheiben bestehen
aus VSG 2 x
10 mm Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) in einer Größe von 2,10 x
1,00 m. Sie sind im Siebdruckverfahren mit einem zarten Muster
bedruckt, dessen Motiv Plauener Spitze nachempfunden ist. Bei den
Punkthaltern handelt es sich um Senkkopfhalter aus Edelstahl.
Für die Verglasung des Foyers wählten die Architekten ein
absturzsicherndes Sonnenschutzglas 50/25 als Isolierverglasung. Die
Innenscheibe besteht aus VSG 2 x 6 mm Floatglas, die
Außenscheibe aus 8 mm ESG.
Bautafel
Architekten: Code Unique, Dresden
Projektbeteiligte: IB Scheitig + Kiesel, Plauen (Tragwerksplanung); Ingenieurgesellschaft Lachmann Dominok, Plauen (Elektro), Parcotherm Plauen (HLS), Brandschutz-Consult, Leipzig (Brandschutz), Rohbau GAHO-Bau, Plauen; Vietzke-Metallbau, Schlieben (Stahlbau), MBM Metallbau Dresden (Fassade)
Bauherr: Gebäude- und Anlagenverwaltung der Stadt Plauen
Fertigstellung: August 2007
Standort: Äußere Reichenbacher Str. 34, Plauen
Bildnachweis: Michael Bader, Freiberg
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