Punktlagerung: Fassaden

Die Prototypen der punktgelagerten Fassaden sind die Entwicklungen des Planar-Systems von Pilkington mit Norman Foster beim Renault Center in Swindon (1982) und von Peter Rice und Hugh Dutton bei den Gewächshäusern des Parc La Vilette in Paris (1986), der ersten frei hängenden Glaswand, die mit Seilträgern hinterspannt wurde. Heute sind punktgelagerte Fassaden und Überkopfverglasungen technischer Standard und es gibt eine Vielzahl von Punkthaltersystemen. Als Gläser können wegen der Spannungskonzentration im Bohrungsbereich nur vorgespannte Gläser (ESG , TVG ) verwendet werden.

Gallerie

Als Alternative zur Punktlagerung mit Durchbohrung wurden von Schlaich Bergermann und Partner bei der Glasfassade des Kempinski-Hotels in München (1993) gespannte Seilnetzfassaden entwickelt, bei denen die vorgespannten Seile im Raster der Glasscheiben angeordnet werden und die Seilklemmen gleichzeitig zur Punktlagerung der Gläser an deren Ecken dienen. Das Konstruktionsprinzip ist mit dem eines Tennisschlägers vergleichbar. Dadurch ist die Bauhöhe dieser Fassaden minimal und die Transparenz optimal. Die Ecklagerung der Scheibe ohne Durchbohrung vermeidet die hohe Spannungskonzentration und erlaubt eine wirtschaftlichere Dimensionierung der Scheiben.

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