Kindergarten „Kids Academy“ in Kanazawa
Holzkonstruktion, gedämmt mit Mineralwolle, Phenolharzschaum und ML-Platten
Nach Plänen des Architekturbüros Kengo Kuma entstand in der japanischen Küstenstadt Kanazawa die Kids Academy Taiyogaoka Hoikuen. Der Kindergarten, am Stadtrand und mit einem Waldgrundstück in unmittelbarer Nachbarschaft gelegen, soll nach Vorstellung der Architekten mit der Umgebung verschmelzen, indem er die Topografie aufnimmt. Von außen lässt sich das vage an den nur sehr flach geneigten Pultdächern ablesen, die die einzelnen Baukörper der Anlage miteinander verbinden, im Inneren verspringt die Höhe der Fußböden leicht und folgt damit dem Geländeverlauf.
Gallerie
Komplett in Holz, aber dennoch nicht einheitlich, so erscheint der eingeschossige Kindergarten, dessen Tragkonstruktion und Oberflächen mit dem nachwachsenden Baustoff ausgeführt wurden. Verschieden große Holzpaneele, die entweder mit einer vertikalen oder einer horizontalen Bretterschalung verkleidet sind, ergeben ein variierendes, bewegtes Fassadenbild. Hier und da sind im Rhythmus der Holzpaneele begrünte Fassadenelemente vor der Wandverkleidung angebracht. Die Wände der Innenräume sind mit Sperrholzplatten verkleidet, die Böden mit Parkett belegt. Fensteröffnungen in unterschiedlichen Größen und Formaten durchbrechen die Außenwände auf unterschiedlichen Höhen und versetzt zueinander, sie unterstützen das verspielte Fassadenbild. Auch in die Innenwände wurde eine Vielzahl kleiner Sitznischen für die Kinder eingeschnitten, teilweise mit Durchblick zu den angrenzenden Räumen.
Durch die versetzte Anordnung dreier Gebäudeteile wird das Volumen des Gebäudes in verschiedene Einheiten gegliedert. Die Erschließung erfolgt über die von Norden zugängliche Eingangshalle, in den Fluren vermitteln Rampen zwischen den verschiedenen Niveaus der Gebäudeteile. Jeweils zwei der vier kleineren Räume teilen sich WCs und Nebenräume. Alle Gruppen haben Zugang zu den Außenspielflächen.
Wärmedämmung/Konstruktion
Das Tragwerk der Kids
Academy besteht aus einer Holzrahmenkonstruktion. Sie steht auf
einem umlaufenden Betonsockel, der auf einer Stahlbetonbodenplatte
ruht. Die Außenwände sind zwischen den Holzständern mit einer 15 cm
dicken Schicht Mineralwolle der Wärmeleitfähigkeitsgruppe (WLG) 035 gedämmt. Die
18 mm starken außen liegenden Holzpaneele bilden eine hinterlüftete
Fassade.
Das Holztragwerk der Pultdächer erhielt eine Blechdeckung. Gedämmt wurde die Konstruktion zwischen den Sparren mit nur 6 cm Phenolharzschaum, einem besonders Dämmstoff der Wärmeleitfähigkeitsstufe (WLS) 022. Innenseitig verbessert eine zwischen den Holzbalken liegende, abgehängte Holzwolle-Mehrschichtplatte die Raumakustik.
Die Bodenplatte ist von oben mit 45 mm starken Platten aus expandiertem Polystyrol (EPS) gedämmt. Der Betonsockel erhielt eine außenseitige Dämmung mit 30 mm starkem EPS. Zusätzlich wurden die Unterseite der Bodenplatte und die Innenseiten der Fundamente mit 20 mm starkem extrudiertem Polystyrol (XPS) gedämmt.
Die Dämmqualität des Gebäudes lässt sich nicht mit dem in
Deutschland für Neubauten üblichen Standard vergleichen. Allerdings
ist das Klima in Kanazawa vergleichsweise mild: Selbst im Januar,
dem kältesten Monat, sinkt die Temperatur in der Regel nicht unter
1°C. Vergleichsweise geringe Dämmstärken im Dach- und Bodenaufbau
werden durch den Einsatz hoch wärmedämmender Materialien
kompensiert.
Bautafel
Architekten: Kengo Kuma & Associates, Tokio
Projektbeteiligte: Ejiri Structural Engineers, Tokio (Tragwerksplanung); Kankyo Engineering, Tokio (Haustechnik)
Bauherr: Social Welfare Organization Chuoufukushikai
Fertigstellung: 2013
Standort: 3-247-1 Taiyogaoka, Kanazawa-shi, Ishikawa Prefecture, Japan
Bildnachweis: Kengo Kuma & Associates, Tokio
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