Randentschichtung
Im Rahmen der Isolierglasherstellung dienen die dem Scheibenzwischenraum
zugewandten Glasoberflächen als Fügeteiloberfläche für die
Dichtstoffe der primären und sekundären Dichtstufe. Sofern die
Glasoberflächen mit einer Beschichtung
(z. B. Sonnen- oder Wärmeschutzbeschichtung) versehen sind, kann im
Kontaktbereich mit den Dichtstoffen eine Randentschichtung
erforderlich werden. Durch diesen Prozess wird gewährleistet, dass
eine
- sichere Haftung des Isolierglas-Dichtstoffs auf dem Glas,
- keine Schichtverletzung am Scheibenrand durch die Pumpbewegung der Isolierglasscheibe,
- keine Unterwanderung der einzelnen Schichten durch Feuchtigkeit,
- keine Korrosion der Silberschicht durch Reaktion mit Luft und Wasser
vorliegt bzw. auftritt. Die Notwendigkeit einer
Randentschichtung ist abhängig von der Beschichtung. Sollte sie
erforderlich sein, kann ihre Ausführung durch Maskierung (Abdecken
der nicht zu beschichtenden Bereiche bei Objektmaßbeschichtungen)
oder durch Abschleifen erfolgen. Der Sekundärdichtstoff muss dann
vollständig auf der entschichteten Oberfläche aufgetragen werden.
Erfolgt der Übergang zwischen beschichtetem und entschichtetem
Bereich auf Höhe der Primärdichtung (Butyl), erscheint die mit dem
Butyl in Kontakt stehende Beschichtung häufig rötlich, weshalb dann
auch von einer sogenannten Redline gesprochen wird. Erfolgt
die Randentschichtung hingegen über den Randverbund bzw. das
Abstandhalterprofil hinaus, wird die Entschichtung häufig als
heller Streifen sichtbar; dieses Phänomen wird als Whiteline
bezeichnet.
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