Polysulfid
Polysulfid wird neben Polyurethan (PUR) und Silikon als sekundäre Dichtstufe (Sekundärdichtstoff) im Randverbund von Isolierverglasungen eingesetzt. Sie sind in der Regel zweikomponentig und härten zu einem Elastomer aus. Oftmals wird für Polysulfid-Dichtstoffe der Markenname Thiokol® als Synonym verwendet.
Im Gegensatz zur Primärdichtstufe des Randverbundes aus Polyisobutylen (kurz: Butyl), die maßgeblich für die Dichtigkeit der Mehrscheibenisolierverglasung verantwortlich ist, gewährleistet die Sekundärdichtstufe zwischen Abstandhalterrücken und Glaskante die Tragfähigkeit bzw. den Verbund der einzelnen Glaspakete eines Isolierglases.
In diesem Zusammenhang ist Polysulfid der am häufigsten genutzte Dichtstoff für konventionelle Isolierverglasungen. Im Gegensatz zu Silikon ist er jedoch nicht UV-stabil, sodass er mechanisch, etwa durch das Profilsystem, überdeckt werden muss. Möglich ist auch der Einsatz eines opaken Randsiebdrucks entlang der Glaskante. Außerdem liegen für Polysulfide keine Tragfähigkeitswerte vor, sodass diese für Structural-Glazing Anwendungen ungeeignet sind. Vorteilhaft ist hingegen, dass Polysulfide gegenüber Silikonen üblicherweise eine geringere Gaspermeation (Austritt der Edelgasfüllung aus dem SZR) und Wasserdampfdiffusion (Eintritt atmosphärischer Feuchtigkeit in den SZR) aufweisen. Polysulfide sind im Vergleich zudem deutlich günstiger.
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