Markanter Emporkömmling
Schalungs- und Gerüstbaulösungen für einen Büroturm in Düsseldorf
In Düsseldorf entsteht zwischen Lorettoviertel und Medienhafen derzeit ein 17 Geschosse hohes Bürogebäude. Der Entwickler Pandion beauftragte für den architektonischen Entwurf das Kölner Büro caspar., das bereits einige Projekte in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt realisieren durfte. Mit geplanter Fertigstellung in 2025 sollen auf einem Grundstück mit 12.500 Quadratmeter Größe rund 35.000 Quadratmeter Mietfläche generiert werden. Bis zu 70 Meter ragt das Gebäude dann aus der Düsseldorfer Silhouette. Die Nutzung sieht Büroeinheiten mit einem Mix aus Elementen der New Work-Palette vor.
Gallerie
Dazu wird es einen Fitnessraum, einen begrünten Innenhof sowie
eine 400 Quadratmeter große Dachterrasse geben. Diese entsteht an
der Schnittstelle des unteren Gebäudeteils sowie des leicht
abgesetzten und seitlich abgeschrägten Turms, der die eigenwillige
Kubatur des Hochhauses bestimmt. Das Programm ergänzt eine
Tiefgarage auf zwei unterirdischen Ebenen mit 440 Stellplätzen,
davon weniger als die Hälfte für E-Mobilität, sowie 300
Fahrradstellplätze im Erdgeschoss. Officehome Rise, so der
Projektname, ist Teil eines Ensembles, das auch 91
Eigentumswohnungen sowie mietpreisgedämpfte oder öffentlich
geförderte Wohnungen und eine Kita integriert.
Projektspezifische Planung und Logistik in beengter
innerstädtischer Lage
Im April 2024 fanden die Rohbauarbeiten für das oberste Geschoss
des Bürohochhauses statt. Noch bevor die Glas-Aluminiumfassade, die
das Gesicht des Bauwerks ausmachen wird, angebracht wurde, musste
für die Rohbauarbeiten eine koordinierte Planung und Ausführung der
Gerüst- und Schalungsarbeiten vonstattengehen. Hierfür griffen die
Baustellenverantwortlichen von Ed. Züblin auf die Kompetenz der
Ingenieur*innen vom süddeutschen Unternehmen Peri zurück. Diese
passten die hauseigenen Schalungs- und Gerüstlösungen an die
speziellen Anforderungen des Projekts an, die teilweise mit einer
schwierigen Logistik und einem engen Baufeld mit kaum vorhandener
Montage- und Lagerfläche einherging.
Gallerie
Schutzwände gegen Wind und Absturz
Ein enger Zeitplan erforderte es, den Rohbau auch während der Wintermonate errichten zu lassen. Um die Sicherheit in großen Höhen zu gewährleisten, wurden die jeweiligen Rohbaugeschosse lückenlos umschlossen. Die Einhausung erfolgte mit der Peri-Kletterschutzwand auf Basis des schienengeführten RCS-Klettersystems, das die Arbeiter*innen nicht nur vor Absturz, sondern auch vor starkem Wind schützte. Aufgrund der begrenzten Raumkapazitäten wanderten die Schutzwandeinheiten mithilfe der mobilen Kletterhydraulik unabhängig von der Zuhilfenahme eines Krans in die jeweils nächste Etage.
Diverse Schalungslösungen für unterschiedliche Anforderungen
Darüber hinaus kamen die Wandschalung des Systems Maximo, eine Säulenschalung namens Quattro sowie eine Kombination der Deckenschalungssysteme Skydeck und Variodeck zum Einsatz. Die exakte Dimensionierung und objektspezifische Ausführung waren der gemeinsamen Vorplanung durch die Ingenieur*innen der Unternehmen Züblin und Peri geschuldet. So konnte etwa die Höhe der Windschildeinheiten mit 8,75 Metern so dimensioniert werden, dass damit sowohl die Regelgeschosshöhen von 3,65 Meter als auch die oberste Geschosshöhe mit 7,50 Meter ausgeführt werden konnten. Zusätzlich dienten auskragend montierte RCS-MP-Ausfahrbühnen als temporäre Lagerflächen und zum Umsetzen von Lasten. Der unterhalb der Kletterschutzwand umlaufend montierte Seitenschutz der Serie Prokit sorgte für die nötige Absturzsicherung der freien Deckenkanten in den fertiggestellten Rohbaugeschossen.
Traggerüst für auskragende Geschosse
Einen weiteren Beitrag zum Rohbau leistete ein 22,50 Meter hohes
Traggerüst des Systems Peri-Up, das die Lasten der südseitig
auskragenden Hochhausgeschosse aufnahm. Erst ab dem 8. Obergeschoss
war die volle Eigentragfähigkeit des Bauwerks erreicht. Zudem
sorgte eine 8 Meter hohe Durchstützung mit Lasttürmen der
Produktreihe Multiprop bereits in den unteren Geschossen für
ausreichende Stabilität während der verschiedenen Baustadien. Die
Logistik, Planung, Umsetzung sowie den baulichen Ablauf bis hin zur
Materialrücklieferung unterstützten digitale Systeme des Gerüst-
und Schalungsherstellers.