Baustelle Gymnasium Langenhagen
Holz-Beton-Hybrid im Werden
Das neue Gymnasium in Langenhagen liegt im Nordwesten der Stadt, die vielen als Sitz des Flughafens von Hannover ein Begriff ist. Der Entwurf für die Bildungseinrichtung stammt vom Architekturbüro Gernot Schulz Architektur aus Köln und interpretiert die siebenzügige Schule mit ihren 1.700 Schülerinnen und Schülern sowie 200 Lehrkräften als Dorfgemeinschaft.
Gallerie
Um den räumlichen Anforderungen, die sich aus der großen Zahl an
Nutzerinnen und Nutzern ergeben, gerecht zu werden, wurde eine
einfache L-förmige Grundstruktur gewählt, die durch kurze Wege ein
schnelles Auffinden der Räume ermöglichen soll. Das Ensemble öffnet
sich nach Süden zu einem Schulhof sowie der schuleigenen
Sportanlage und wird im Osten von einem Rückhaltebecken
begrenzt.
Im weitläufigen Erdgeschoss aus Beton verbindet ein ringförmiger Boulevard das Foyer, die Aula, alle dort angeordneten Fachräume sowie Sporthalle und Mensa. Das Dach dieses Baukörpers ist als erweiterter Schulhof angelegt, auf das die sogenannten „Stufenhäuser“, also einzelne Volumen, in denen je zwei bis drei Jahrgänge untergebracht sind, aufsetzen. Über Laubengänge haben die Schülerinnen und Schüler einen direkten Zugang zu den Außenbereichen, die etwa mit „grünen Klassenzimmern“ aufwarten.
Der Bau wird als Holz-Beton-Hybrid verwirklicht: Während im Erdgeschoss der Beton – als Sichtbeton in SB2-Qualität – dominiert, wurde darüber überall dort, wo die Brandschutzvorschriften es zuließen, Holz verbaut. Für einen schnellen Baufortschritt bei der Betonage der bis zu fünf Meter hohen Wände sorgen die wirtschaftlichen Schalungssysteme, die bei der Ausführung zum Einsatz kommen: eine großformatige Systemschalung mit einseitiger Ankertechnik und modularen Konsolen, eine leicht zu montierende Paneel-Deckenschalung sowie vorab produzierte Sonderschalungselemente für den gerundeten Treppenhausbereich, die sich problemlos mit den objektunabhängigen Schalungen kombinieren lassen. Die verwendeten Bewehrungs- und Schalungsgerüste samt Zugangstechnik lassen sich zudem als komplette Einheit per Kran umsetzen.
Die Fertigstellung des Bauwerks ist für 2022 geplant. Dann
werden die Schülerinnen und Schüler aus dem bisher genutzten
Waschbetonbau aus den 1960er-Jahren im Zentrum von Langenhagen in
die nördlicher gelegene Einrichtung umziehen, die in ihrer
Luftigkeit und Offenheit eine völlig neue Lernatmosphäre
schafft.