Pylon für Schrägseilbrücke bei Zwickau
Aufrichten und abseilen
Wo Wohnhäuser und Felder unter Wasser stehen, leidet auch die Infrastruktur. Das Hochwasser, das im Juni 2013 zahlreiche Regionen überflutete, hat einer Brücke über die Mulde bei Zwickau so stark zugesetzt, dass sie nun ersetzt werden muss. Markantes Kennzeichen der neuen Schrägseilbrücke wird ein 34 Meter hoher Pylon sein, von dem die Fahrbahnplatte abgehängt wird. Er sitzt am Ufer des Flusses und nimmt die Kräfte aus den beiden Lasteinzugsfeldern mit ihren Spannweiten von circa 35 und 55 Metern auf.
Gallerie
Die besondere Geometrie des Bauteils erforderte eine passgenaue Schalungs- und Gerüstplanung. Bis zum verbindenden Querbalken verlaufen die beiden Pylonstiele diagonal und verjüngen sich nach oben hin. Im Bereich der Pylonspitzen sollten zudem Stahlteile eingebaut werden, die mit einem Gewicht von 21 Tonnen zu Buche schlagen.
Die benötigten Schalungselemente für die Basis, die diagonalen und senkrechten Pfeilerabschnitte sowie den Querbalken lieferte der Schalungshersteller werkseitig vorgefertigt auf die Baustelle. Die Oberflächen sollten in der Sichtbetonklasse SB2 ausgeführt werden, das gewünschte Schalungsbild legten die Planer vorab fest.
Die Pylonstiele entstanden in vier Bauabschnitten mit einer Höhe von jeweils etwa fünf Metern, wobei das flexible Arbeitsgerüst schrittweise mit nach oben wuchs. Ein mit dem Gerüst verbundener, mittig platzierter Treppenturm erlaubte den Zugang zu den einzelnen Arbeits- und Tragplattformen. Anschließend wurde in einem fünften Bauabschnitt der Querbalken betoniert. Die zehn Meter hohen, senkrechten Pylonspitzen wurden zum Schluss in einem Zug erstellt.
Die präzise Planung im Vorfeld des Projekts sowie das
Zusammenspiel von Arbeitsgerüstbauteilen und Schalungselementen des
gleichen Herstellers erleichterten den Bauablauf, sodass eine
wirtschaftliche und termingerechte Umsetzung erreicht werden
konnte.