Dichroitisches Glas
Als dichroitisch (griech. dichroos = zweifarbig) werden Gläser
bezeichnet, die je nach Sonneneinstrahlung, Betrachtungswinkel und
Hintergrund ihre Farbe verändern. Aus diesem Grund werden sie auch
Farbeffektglas genannt.
Bei der Herstellung werden mehrere dünne Schichten auf das Glas
aufgebracht. Dies kann z.B. im Sol-Gel-Verfahren
(Tauchbeschichtungsverfahren) erfolgen, bei dem die Gläser in
Flüssigkeiten mit metallorganischen Verbindungen und Metalloxiden
getaucht werden. Die dabei verwendeten metallalkoholischen
Beschichtungslösungen werden in einem thermischen Prozess bei 480°C
in festhaftende Metalloxidschichten umgewandelt. Das beschichtete
Glas besteht anschließend aus mehreren optischen
Interferenzschichten, die das Licht in bestimmten Wellenlängen und
Farben passieren lassen und andere Frequenzen reflektieren, sodass
ein Regenbogeneffekt entsteht. Verändert der Betrachter den
Blickwinkel, scheint das Glas seine Farbe zu wechseln. Was eben
noch blau war, erscheint dann beispielsweise gelb oder
umgekehrt.
Die vorwiegend oxidischen Schichten sind hart, kratzfest und von
hoher chemischer Resistenz. Um die Reinigung zu erleichtern und
umweltbedingten Beschädigungen der Beschichtungen vorzubeugen, ist
eine Anwendung nur im Glasverbund (Verbundglas oder
Verbundsicherheitsglas) zu empfehlen. Für Farbverläufe mit
maximaler Brillanz ist Weißglas
zu verwenden.
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