Differential Dyeing
Polyamide
enthalten von Natur aus reaktive Aminogruppen, die mit sauren
Farbstoffmolekülen (Säurefarbstoffe) unter Ausbildung stabiler
Bindungen reagieren können. Durch Steuerung der Polymerisation
können mehr oder weniger Aminogruppen pro Gramm Nylon (Handelsname
für Kunstfasern aus Polyamid) erhalten werden. Das führt zu
helleren und dunkleren Farbtönen der Garne nach gemeinsamer
Färbung.
Durch Ersatz einzelner Monomere bei der Polymerisation durch z.B.
Sulfonsäure tragende Elemente kann die Reaktivität der Polymerkette
umgepolt werden. Saure Farbstoffe werden von derart modifiziertem
Nylon nicht wahrgenommen, während es mit basischen Farbstoffen
feste Bindungen eingeht.
Die Ausnutzung der Säure-Base-Wechselwirkungen ermöglicht es im so
genannten Differential Dyeing Verfahren, textile Bodenbeläge in
einem Arbeitsschritt (durch gleichzeitiges Angebot von sauren und
basischen Farbstoff-Mischungen) bunt zu färben, z.B. vierfarbig
unter Einsatz jeweils hell und dunkel anfärbender saurer und
basischer Polyamid-Garne. Verschieden anfärbbare Polyamide werden
z.B. bei der Garnherstellung oder auf der Tuftmaschine kombiniert
(Tuft-Musterung).
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