Haus der Astronomie in Heidelberg
Extensive Dachbegrünung über Kunststoffabdichtung
Gallerie
In direkter Nachbarschaft zum Max-Planck-Institut für Astronomie
und der Landessternwarte auf dem Heidelberger Königstuhl befindet
sich das Haus der Astronomie. Das Gebäude entstand nach Plänen der
Darmstädter Architekten Bernhardt + Partner, seine Form orientiert
sich an einer Spiralgalaxie. Den Kern bildet ein Hörsaal, der auch
als Planetarium nutzbar ist. Er wird spiralförmig umlagert von
einem Foyer und daran anschließenden Seminar- und Büroräumen.
Das weiße Bauwerk, errichtet aus Stahlbeton mit zentraler Kuppel,
soll eine breite Öffentlichkeit für Astronomie begeistern und den
allgemeinen Wissenschaftsaustausch fördern. Einblicke in die
aktuelle Forschung erhalten Besucher z.B. über Seminare, Workshops
und Vortragsreihen. Der multimedial ausgestattete zentrale Hörsaal
ermöglicht Visualisierungen astronomischer Phänomene über den
gesamten Kuppelraum. Um diesen Gebäudekern angeordnet ist das
Foyer, das die teilweise speziell ausgestatteten Seminarräume und
Büros in den beiden Spiralarmen des Hauses für Astronomie
erschließt.
Die Geschossebenen sind ebenso wie die Fassade um das Zentrum
gedreht, ihre Krümmung wird zum Kern hin immer stärker (analog zu
den Spiralarmen einer Galaxie). In gleichem Maße, wie die Höhe der
verglasten Fassadenbänder abnimmt, nimmt der Anteil der zweifach
gekrümmten Metallfassade zu. Auf diese Weise setzten die
Architekten die Umlaufbahnen räumlich um – die Gebäudeform entstand
ausschließlich dreidimensional am Computer. Als eine Energiequelle
für das Gebäude wird Erdwärme genutzt.
Flachdach
Der Dachaufbau des Gebäudes ist von unten nach oben
wie folgt:
- Betondecke
- Voranstrich
- Dampfsperre
- Gefällewärmedämmung EPS 040, mittlere Dicke ca. 20 cm
- Kunststoffbahn als Abdichtung
- Bautenschutzmatte 8 mm
- Trenn-, Schutzvlies
- Drainelement
- Pflanzerde ca. 6 cm
- vorkultivierte Vegetationsmatte
Die in der Gefälledämmung eingebaute Dachentwässerung (zweiteilig, wärmegedämmt) zeigt einen umlaufenden Kiesstreifen. Bautenschutzmatten schützen die Dachabdichtung vor Beschädigungen. Die geschwungene Attikaausbildung unterstreicht den raumschiffähnlichen Gebäudekörper.
Bautafel
Architekt: Bernhardt + Partner, Darmstadt
Projektbeteiligte: Flachdach Breivogel, Bad Kreuznach (Ausführung Flachdach); Bauder, Stuttgart (Gründach); Altenbach, Heidelberg (Bauausführung)
Bauherr: Klaus Tschira Stiftung, Heidelberg
Fertigstellung: 2011
Standort: MPIA-Campus, Königstuhl 17, 69117 Heidelberg
Bildnachweis: Heidelbergcement, Steffen Fuchs; Bernhardt + Partner/Swen Carlin
Fachwissen zum Thema
Paul Bauder GmbH & Co. KG | Korntaler Landstraße 63 | 70499 Stuttgart | www.bauder.de