Haus M in Alberschwende
Sichtestrich vervollständigt das minimalistische Interior
ARSP Architekten haben auf einem steilen Hanggrundstück in Vorarlberg ein Doppelhaus für zwei Brüder gebaut. Der markante Baukörper fällt auf durch einen Wechsel von geschlossenen und offenen Flächen, wobei die schindelbedeckte Fassade auf die Bautraditionen der Gegend verweist. Flügelgeglätteter Sichtestrich und Holzdielen als Bodenbeläge komplettieren das gestalterische Konzept.
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„Das steile Hanggrundstück ist vom Ortskern aus sehr präsent“, sagen die Architekturschaffenden über ihr Projekt, das in der Gemeinde Alberschwende östlich von Bregenz liegt. „Deshalb war uns wichtig, dass der Grünraum möglichst unbebaut bleibt.“ Die gestalterische Lösung: ein langer, schmaler Baukörper mit einem flach geneigten Walmdach. Er wurde nah an den Fahrweg zur Hangkante gerückt, sodass nur die Schmalseite des Hauses zum Dorf hin ausgerichtet ist. Zur Straßenseite zeigt sich der Baukörper mit Schindelholzplatten aus Lärchenholz geschlossen, während er sich mit großen Fensterfronten nach Westen in den Garten öffnet. Der Zugang zum Haus erfolgt über die Tiefgarage oder die flankierende Treppe.
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Flexible Grundrisse
Zuvor hatte sich an dieser Stelle ein baufälliges Gebäude aus der Nachkriegszeit befunden, das abgerissen wurde. Das Grundstück liegt umgeben von einer losen Wohnhausbebauung oberhalb des Dorfkerns. Das Haus M genannte Neubauprojekt mit einer Wohnfläche von 384 Quadratmetern birgt zwei Wohnungen – eine befindet sich im Erdgeschoss mit Terrasse und Zugang zum Garten, eine weitere mit Balkon im Obergeschoss. Die Raumaufteilung der jeweiligen Wohnungen wurde auf die individuellen Bedürfnisse der Bewohner*innen zugeschnitten, wobei diese flexibel handhabbar ist und sich nachträglich ändern lässt. Während die Erdgeschosswohnung für eine Familie mit mehreren Kindern geplant wurde, entstanden im Obergeschoss mit dem offenen Dachraum loftartige Wohnräume für ein Paar mit Arbeits- und Gästezimmer.
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Minimalistisches Interiordesign
Das Interiordesign nimmt sich zurück – die Wahl der Materialien und Farben betreffend. ARSP Architekten setzen auf geradlinige Einbaumöbel, beispielsweise im Erdgeschoss mit raumhohen Schränken, die viel Stauraum schaffen, sowie einem Küchenblock mit dahinter angeordneter Schrankzeile in hellem Grau. Im Wohnzimmer der oberen Wohnung fällt ein mit Schwarzstahl verkleideter Kamin auf, der von einem Einbauschrank mit eingelassener, gepolsteter Sitznische flankiert wird. Ein Loungesofa und ein abgepasster Teppich bringen Haptik und Wärme ins Interior.
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Bodengestaltung: neutraler Sichtestrich
Durch das gesamte Haus zieht sich ein Bodenbelag aus flügelgeglätteten Sichtestrich, der einen neutralen Hintergrund bietet für (Einbau-)Möbel, Leuchten und Accessoires. In seiner strengen Ästhetik und farblichen Zurückhaltung passt er gut zur Architektur des Hauses mit der Fassade aus Schindelholzplatten und hellen Holzfenstern. Haptisch harmoniert der Bodenbelag außerdem mit der holzbeplankten Terrasse, von der sich durch die großen Glasfenster und -türen ein Wechselspiel mit den Innenräumen ergibt. Flügelgeglätteter Sichtestrich verfügt über eine ebene Oberfläche und ist pflegeleicht. -csh
Bautafel
Architekten: ARSP Architekten, Dornbirn
Projektbeteiligte: ARSP Architekten, Dornbirn (Bauleitung + Landschaftsplanung); planDREI Statikbüro, Andelsbuch (Tragwerksplanung); FPlan, Au (Bauphysik); Bernd Nagel, Dornbirn (Lichtplanung); Monika Heiß Farbdesign, Dornbirn (Innenarchitektur Farbkonzept)
Boden: Sichtestrich, Holzdielen, Feinsteinzeug
Bauherrschaft: privat
Fertigstellung: 2018
Fläche: 384 qm
Standort: Hof 415, 6861 Alberschwende (Österreich)
Bildnachweis: Zooey Braun, Stuttgart (Fotos); ARSP Architekten, Dornbirn (Grundrisse + Pläne)
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