Einfamilienhaus Redwood House in San Francisco
Bodenbelag aus überarbeiteten Douglasiendielen
Studio Terpeluk hat in San Francisco ein Architekturjuwel von Albert Lanier aus den Siebzigerjahren umgebaut und um neue Räume ergänzt. Im Mittelpunkt des Interieurs steht der Werkstoff Holz: amerikanisches Rotholz an Decken und Wänden sowie ein neuer Holzfußboden aus Douglasiendielen, für den gerettetes Holz genutzt wurde.
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Californian Living
Im begehrten Stadtteil Noe Valley – umgeben von pittoresken viktorianischen Häusern – wohnte einst die amerikanische Bildhauerin Ruth Asawa mit ihrem Ehemann Albert Lanier. Er war Architekt und baute vor allem hier und in der Umgebung. Lanier war es auch, der das zweigeschossige Redwood House 1974 für seine Familie entwarf, das heute Jasmin und Gagan Arneja bewohnen. Sie beauftragten das ebenfalls in San Francisco ansässige Architekturbüro Studio Terpeluk mit der Sanierung, die auch einen Erweiterungsbau mit Gästezimmer, Home Office und Medienraum umfasst. So wurde die Wohnfläche auf nun knapp 300 Quadratmeter vergrößert.
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Architekturikone reloaded
Der Wunsch des Bauherren und der Bauherrin an die Architekt*innen: so viele historische Elemente wie möglich zu erhalten und dem Haus am Hang zugleich einen zeitgenössischen Touch zu verleihen. Die ursprüngliche Architektur zeichnet sich aus durch rechtwinkelige Geometrien, Innenhöfe und der extensiven Verwendung von amerikanischen Rotholz in den Innenräumen. Studio Terpeluk öffnete die Innenräume, wobei der ursprünglich von Albert Lanier erdachte Gesamteindruck erhalten blieb. Das Ziel der Neugestaltung: neben der Gewinnung von mehr Wohnfläche das verstärkte Zusammenspiel zwischen Innen und Außen sowie mehr Fenster mit Ausblick. Die Fassaden und gestaffelten Innenhöfe wurden mit unregelmäßig geformten Brettern aus rotem Zedernholz verkleidet, sodass ein homogenes Erscheinungsbild entstanden ist, das die gesamte Architektur umfasst.
Holz, Beton & Terrazzo: die Bodengestaltung
Das Haus wird über einen intimen, mit Betonfertigteilen gepflasterten Innenhof betreten. Dazu gesellt sich eine Terrasse aus Redwood-Dielen, was einen schönen visuellen und haptischen Materialkontrast ergibt. Im Obergeschoss befindet sich das architektonische Highlight des Hauses: der offene Wohnbereich mit einem braun geklinkerten Kamin und eingebauter Sitzbank, hinter der sich eine große Fensterfront öffnet. Wände und Decken sind mit amerikanischen Rotholz verkleidet, ebenso wie die Trennwände und Einbauregale aus Redwood gefertigt sind. Dabei verleiht das rötlich schimmernde Holz dem Interieur eine warme und behagliche Atmosphäre.
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Der alte Fußboden aus dunklem Eichen- und Zedernholz wirkte recht düster, weshalb er mit Dielen aus heller Douglasie ersetzt wurde. Der gestalterische Clou: Das Douglasienholz stammt von einer Seebrücke aus San Francisco, es handelt sich um aufgearbeitete Pfähle. Auch in den Bädern setzt Studio Studio Terpeluk auf nachhaltige Materialien: mit Mikromosaik-Fliesen aus recyceltem Kunststoff, die auch an den Wänden auftauchen, sowie Terrazzofliesen.
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Subtile Farben im Fokus
„Farbe ist ein wiederkehrendes Thema in der exquisiten und vielseitigen Kunstsammlung der Bauherrin und des Bauherrns“, sagt Brett Terpeluk, der das gleichnamige Studio 2008 gegründet hat. „Das passte perfekt zu meinem Interesse am italienischen Design der 1950er Jahre und seiner kühnen Verwendung von Farbe.“ Zusammen mit Beatrice Santiccioli entwickelte er ein neues Farbkonzept für das Haus, wobei vorwiegend zurückhaltende Töne wie Arctic Ice, Eggplant und Lemon Curry zum Einsatz kommen. Der Wohnraum wurde um eine offene Küche ergänzt, die in Pastellfarben (Vapore und Orchid Tint) gehalten ist; Arbeitsplatte und Spritzschutz sind aus elegantem Carrara-Marmor gefertigt.
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Draußen sein: Garten und Innenhöfe
Auch die Gestaltung des Außenraums zeichnet sich durch eine ausgesprochene Liebe zum Detail aus. Entworfen von der italienischen Landschaftsarchitektin Monica Viarengo wurde ein grüner Rückzugsort auf verschiedenen Ebenen geschaffen – von gestalterisch durchdacht bis regelrecht wild anmutend, je nachdem an welcher Stelle des Grundstücks man sich gerade befindet. Während die hinteren Terrassen mit einheimischen Pflanzen wie Lupinus arboreus, Mimulus aurantiacus und Eschscholzia californica bepflanzt sind, finden sich auf der unteren Terrasse Obstbäume sowie im Unterholz Thymian, während der Blick aufs Meer fällt. -csh
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Bautafel
Architektur: Albert Lanier, San Francisco
(Innen-)Architektur / Restaurierung: Studio Terpeluk, San Francisco
Projektbeteiligte: Beatrice Santiccioli Design, San Francisco (Farbberatung); Monica Viarengo Landscape Design, San Francisco (Landschaftsgestaltung); Arborica, Petaluma (Boden); Strangberg Engineering, San Francisco (Tragwerksplanung); Saturn Construction, San Francisco (Contractor)
Bauherrschaft: Gagan und Jasmin Arneja, San Francisco
Fertigstellung: 2022
Fläche: 299 qm
Standort: Noe Valley, San Francisco, USA
Bildnachweis: Joe Fletcher, Oakland (Fotos); Studio Terpeluk, San Francisco (Pläne & Grundrisse)
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