Wohnblock in Coslada
Farbenfroher Tennisplatzboden für die Erschließungs- und Gemeinschaftsflächen
Im neu entwickelten Baugebiet der Industriestadt Coslada bei Madrid ragt ein Massiv grauer Türme in den Himmel. Der außergewöhnliche Block, der 2013 nach Entwürfen der spanischen Architekten Amann Cánovas Maruri fertiggestellt wurde, vereint verschiedene Nutzungen: ein Parkhaus, Büro- und Geschäftsflächen sowie 118 geföderte Ein- bis Zweieinhalb-Zimmerwohnungen, konzipiert vor allem für junge Menschen. Deshalb werden auch 70% der zwischen 40 und 60 Quadratmeter großen Apartments zur Miete angeboten, eine ungewöhnlich hohe Zahl in einem Land, in dem die Wohneigentumsquote bei über 80 Prozent liegt.
Gallerie
Der Wohnblock besteht aus vier schlanken, hohen scheibenartigen Baukörpern, die durch eine Verbindungsebene auf etwa zehn Metern Höhe erschlossen werden. Diese Ebene will mehr sein als nur ein Verteiler. Sie ist als öffentlicher Raum, als Treffpunkt für die Bewohner konzipiert und dient gleichzeitig als Überdachung der Ladenpassage darunter, mit der sie durch Aufzüge und eine hängende orangerote Metalltreppe verbunden ist. Die Gewerbeeinheiten im dreigeschossigen Sockel werden durch Büros ergänzt; in drei Untergeschossen ist eine Tiefgarage angeordnet.
Die Apartments verteilten sich auf die vier vertikalen Baukörper und werden über lange gerade Flure darin erschlossen. Zwischen den eigentlichen Wohnräumen und den Erschließungsfluren liegen schmale Zonen mit innenliegenden Badezimmern, Küchenzeilen und Einbauschränken. Die offen gestalteten Wohnräume lassen sich mit großen Schiebetüren flexibel einteilen, im Sommer dienen große, überdachte und teils eingehauste Terrassen als deren Erweiterung im Außenraum.
Die Tragkonstruktion der einzelnen Gebäude ist in Stahlbeton
ausgeführt, der sich zum Beispiel im Bereich der Aufzugskerne als
Sichtbeton an der Fassade abbildet. Die Außenwände sind unten aus
Beton und hellem Sichtmauerwerk, ab dem 1. Obergeschoss sind sie,
ebenso wie die Loggien und (Flucht-)Treppenhäuser, mit gewellten,
verzinkten oder grau lackierten Lochblechen verkleidet. Auch
Handläufe, Eckprofile, Abdeck- und Tropfbleche sowie die
Aluminiumprofile der in der inneren Fassadenebene liegenden Fenster
liegen innerhalb dieses Farbspektrums, sodass eine mehrschichtige
hinterlüftete Fassade mit einer Varianz an Grautönen entstand.
Boden
Besonders fällt die Fußbodengestaltung der Verbindungsebene ins
Auge. In leuchtendem Orangerot und Blau gestaltet steht sie in
deutlichem Kontrast zum Grau der Fassade. Der farbige Bodenbelag
ist aus einem kunststoffbeschichtetem, wasserdurchlässigen Beton,
wie er sonst für Tennisplätze zum Einsatz kommt. Die wasserführende
Schicht liegt darunter, auf einem Gefälleestrich oberhalb der
Stahlbetondecke. Einzelne hellrot gestrichene Streifen und Kreise
markieren verschiedene Zonen im blauen Grund, die der Begegnung
oder Kommunikation dienen sollen. Etwas erhöht und mit recyceltem
Gummi
überzogen laden einige der Kreisformen zum Sitzen ein.
Auch der Boden der Ladenpassage ist aus dem Tennisplatz-Beton, der bereits auf der Verbindungsebene Anwendung fand; hier allerdings als Sichtbetonfläche mit nur wenigen orangeroten Farbakzenten.
Innerhalb der Wohnungen ist der Bodenbelag schlicht: 20 auf 20
cm große polierte Steingutfliesen in Mörtel auf schwimmendem
Estrich,
die das Blau der Zimmerdecken spiegeln. Die gleichen Fliesen wurden,
mit leicht verändertem Unterbau, auch in den Loggien
verlegt.
Bautafel
Architekten: Amann Cánovas Maruri Temperaturas Extremas Arquitectos, Madrid
Projektbeteiligte: Etosa, Totana (Bauausführung); Mecanismo / Florentino Regalado, Alicante (Tragkonstruktion); Condiciones Internas, Madrid (Haustechnik); Tennis-Quick, Paris (Bodenbelag Leichtbeton)
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Fertigstellung: 2013
Standort: Plaza de la Hispanidad, 28822 Madrid, Spanien
Bildnachweis: Amann Cánovas Maruri / David Frutos
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