Beton & Nicht-Beton
Jovis Verlag, Berlin 2024
240 Seiten, 140 farbige und schwarzweiße Abbildungen
Format 18 x 26,5 cm, Softcover
Preis: 38 EUR
ISBN 978-3-98612-087-0
Anders als der Titel vermuten lässt, handelt es sich bei Beton & Nicht-Beton keineswegs um ein Buch über alternative Baustoffe. Vielmehr geht es um ein Handwerk, dem viele Sichtbetonbauten ihre makellosen, manchmal kunstvollen Oberflächen verdanken: die sogenannte Betonkosmetik oder Betonretusche. Autor Felix Sommer geriet als Tischler und Musiker ein wenig zufällig in die Branche. Heute ist er Inhaber und Geschäftsführer von SB5ÜNF und kann auf rund 20 Jahre Berufserfahrung zurückblicken. Sechs Projekte aus dieser Zeit stellt er in diesem Buch vor.
Schon in der Einleitung macht Sommer deutlich, dass zwei Einsatzfelder seinen Berufsalltag prägen: einerseits natürlich die Nachbearbeitung von Neubauten, andererseits aber auch die Sanierung und Instandhaltung des Bestands. Die gezeigten Projekte fallen in beide Kategorien. Zu sehen sind das Haus am Schedlberg, das Futurium, das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus (im Regierungsviertel), das Deutschlandhaus (Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung), das Geschäftshaus am Schinkelplatz und die Neue Nationalgalerie – fast alle befinden sich in Berlin. Die Lesenden begegnen den Gebäuden in Nahaufnahmen und Baustellenfotos, die die Haptik der Oberflächen erahnen lassen und zugleich die minutiöse Handarbeit und vielfältigen Werkzeuge der Betonkosmetik zeigen. Letzteres sichtbar zu machen, beschreibt der Autor als einen der Hauptgründe für das Verfassen des Buchs.
In den erzählerischen Projektportraits bekommen die Besonderheiten der Einsatzorte ebenso viel Aufmerksamkeit wie die Zusammenarbeit mit Bauherr*innen, Planenden und Ausführenden. Eingestreut sind zwei Gespräche, die Felix Sommer mit den Architekten Stefan Marte (Marte.Marte Architekten) und Dominik Weigel (Staab Architekten) geführt hat. Lehrreich ist auch, wie sich Bauabläufe sowie Herstellungs- und Trocknungsprozesse auf die Betonerscheinung auswirken. So erfahren Leser*innen, warum sich beim Entweichen des Wassers natürlicherweise Kalkablagerungen auf den Oberflächen des frisch ausgeschalten Betons bilden. Nicht zuletzt wegen solcher Kenntnisse empfiehlt der Autor, Betonkosmetiker*innen schon von Anfang an in Bauprojekte einzubeziehen, damit nur noch die Mängel behoben werden müssen, die unvermeidbar sind.
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