Mechanische Bearbeitung
Vor allem bei der Herstellung von Betonfertigteilen werden mechanische Bearbeitungstechniken angewendet. Sie sind in der DIN 18500-1 Betonwerkstein – Teil 1: Begriffe, Anforderungen, Prüfung definiert. Die Oberflächenstrukturen entstehen entweder direkt durch das Herstellungsverfahren, wie bei Spalt- und Bossensteinen der Fall, oder werden nachträglich gestaltet, zum Beispiel bei Brüstungs- und Gesimsplatten, Fensterbänken oder Verkleidungen von Stützen und Wandflächen. Schleifen und Polieren sind außerdem für Betonböden relevant.
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Mechanische Maßnahmen zur Bearbeitung von Betonoberflächen sind Sägen, Spalten, Schleifen und Polieren.
- Sägen
Gesägte Oberflächen entstehen zum Bespiel bei der Herstellung von Blockbeton, sprich Betonblöcken ohne Bewehrung. Je nach Technik hinterlassen die dabei verwendeten Steinsägen und Steingatter kreisförmige oder parallel verlaufende Spuren. Die Oberfläche ist geschlossen und zeigt Zementstein und Gesteinskörnung gleichermaßen. Sie lässt sich nachträglich schleifen und polieren.
- Spalten
Diese Struktur entsteht bei der Herstellung von plattenförmigen Betonelementen ohne Bewehrung, Mauersteinen oder Verblendern. Die vorgefertigten Werkstücke werden in Spaltmaschinen zerteilt, sodass die Teile raue, lebendige Oberfläche erhalten. Derart bearbeitete Mauersteine werden Spaltmauersteine, Spaltriemchen oder Bossensteine gehandelt. Ähnliche Oberflächen lassen sich auch per Hand, mit einem Hammer oder einem Eisen herstellen.
- Schleifen
Zum Schleifen werden etwa spezielle Schleifmaschinen oder handgeführte Diamantschleifplatten an Winkelschleifern eingesetzt. Mit ihnen wird die Zementhaut abgeschliffen, sodass Gesteinskorn und Betonmatrix geöffnet werden – ohne sie dabei zu brechen. Die Oberfläche ist nach dem Schleifen meist glatter als die Ausgangsfläche und das Betongefüge ist als Anschnitt sichtbar. Die genaue Abtragstiefe wird im Versuch ermittelt. Zum Schutz der angegriffenen Oberfläche wird anschließend eine Lasur aufgetragen.
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- Polieren
Hierbei werden Oberflächen nach dem Schleifen mit feinsten Schleifmitteln rund 5 mm tief weiterbearbeitet. Der Beton muss dafür gut verdichtet sein und eine grobe Gesteinskörnung besitzen. Beim Polieren entstehen glatte, glänzende Oberflächen und die Farbigkeit des Betons wird besonders intensiviert. Polierte Betonoberflächen gelten als leichter zu pflegen. Zugleich können durch das Polieren Gebrauchsspuren abgetragen werden, bei Böden zum Beispiel Reste von Teppichklebern oder Markierungen.
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