A100
Verlag Kettler, Bönen 2025
96 Seiten
Format 21 x 24 cm, Hardcover
Preis: 32 EUR
ISBN 978-3-98741-179-3
Sie ist das wahrscheinlich größte Bauwerk Berlins: die Stadtautobahn. An manchen Stellen ist sie bis heute unvollendet, während an anderen die alten Brücken notrepariert werden müssen. Trotz großer Proteste geht der Ringschluss aktuell wieder voran. In seinem Fotoband A100 zeigt Rolf Schulten, welche stadträumliche Wirkung die gewaltige Betonstruktur hat.
Der in Hamburg geborene Fotograf lebt seit längerer Zeit in Berlin und dokumentierte dort bereits die Rekonstruktion des Stadtschlosses. Zwischen 2021 und 2023 bewegte er sich entlang der halbkreisförmigen, meist sechsspurigen Schnellstraße, die in den 1960er- bis 1990er-Jahren errichtet wurde. Die dabei entstandene Bilderserie ist mittlerweile sogar Teil der Fotografischen Sammlung des Stadtmuseums Berlin.
Über Enge und Getümmel erhaben, sollte die A100 die Bezirke auf komfortable Weise verbinden – ganz im Sinne einer autogerechten Stadtplanung. Die 57 Aufnahmen zeigen, wie sie dabei Viertel und Gebäude durchschneidet. Unter und neben den Betonbrücken sind dabei neue Nischen entstanden. Menschen, Pflanzen und Tiere nahmen die Megastruktur stoisch hin oder eigneten sich die Zwischenräume nach und nach an. Hier befinden sich etwa Parkplätze, Skaterrampen, Gärten und Friedhöhe.
Immer wieder tauchen auch Treppen und Absperrungen auf. Die Schneise zu überwinden, scheint vielerorts unmöglich, die Benutzung bleibt Autos vorbehalten – von Abfahrt zu Abfahrt. Dass das nicht immer so war, darauf weisen alte Wegzeichen hin. Einmal im Jahr jedoch, bei der sogenannten Sternfahrt, erobern Radfahrer*innen die A100. Eine Aufnahme dieser spektakulären, friedlichen Massendemonstration bildet den Abschluss des Bildbands.
Fachwissen zum Thema
Surftipps
Deutsche Zement- und Betonindustrie vertreten durch das
InformationsZentrum Beton | Kontakt 0211 / 28048–1 | www.beton.org