Wohnen für alle
Eine Kulturgeschichte des Plattenbaus
Vergangenheitsverlag, Berlin 2009
1. Auflage, 180 Seiten, 11,5 cm x 17 cm, Klappenbroschur, zahlreiche Abbildungen
Preis: 12,90 EUR
ISBN 978-3-940621-08-5
Robert Liebscher weiß wovon er schreibt. Geboren in
Karl-Marx-Stadt, dem heutigen Chemnitz, hat er die
Plattensiedlungen der ehemaligen DDR erlebt und die Diskussion um
ihren Rück- und Umbau nach 1990. Liebscher, der sich u.a. mit der
Stadtgeschichte Berlins befasst, beschreibt in dem kleinformatigen
Buch Wohnen für alle die Vorgeschichte und die Entwicklung
der Vorfabrikation in der Architektur. Diese begann bereits im
frühen 12. Jahrhundert in Asien und breitete sich mit Beginn der
Industrialisierung im 19. Jahrhundert von England ausgehend in ganz
Europa aus. Als ab 1855 die ersten Fertigteile entwickelt werden,
kommt dem Baustoff Beton eine besondere Rolle zu, denn mit ihm ließ
sich das Problem der zunehmend fehlenden Wohnungen anscheinend
kostengünstig und schnell bewältigen.
Mit den Plattenbauten des 20. Jahrhunderts wird eine soziale Vision
umgesetzt, die das Bild vieler Städte veränderte und sie bis heute
prägt. Die gigantischen Wohnungsbauprojekte nicht nur in der DDR
hinterließen jedoch Fragen nach gewachsenen Strukturen. Der heutige
Umgang mit den Gebäuden sieht entweder ihren Abriss oder ihren
Umbau vor. Für den Autor sollten sie als elementarer Teil der Stadt
des 21. Jahrhunderts integriert werden. Aus diesem Modell des
Stadtumbaus, das von Fachleuten aus aller Welt beobachtet und
studiert wird, lassen sich nach seiner Meinung Erkenntnisse für die
Zukunft unserer Städte ziehen.
Das Buch ist in 14 kurze Kapitel unterteilt, die chronologisch die
Entwicklung des Plattenbaus aufzeigen. Im Layout sehr einfach
gehalten, dokumentieren Schwarz-Weiß-Bilder die angesprochenen
Themen. Ein rundum handliches und informatives Buch, das diesen
Teil der Architekturgeschichte sehr gut aufbereitet.
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