StauWerke
Monuments of Power
Benteli, Salenstein 2019
192 Seiten, 240 x 330 mm, 160 Abbildungen
Hardcover, Deutsch / Englisch
Preis: 50 EUR
ISBN 978-3-7165-1849-6
Eine Hommage an die großen Mauern, die die alpinen Regionen der Schweiz prägen: Der Fotograf Simon Walther widmet sich in seinem Bildband StauWerke einem Thema, von dem man bisher annehmen durfte, dass es vor allem bei Ingenieuren der Wasserwirtschaft oder der Betonindustrie auf Begeisterung stößt. Die Art, wie er die 49 Wasserkraftwerke in seinen Bildern festhält, ist jedoch fern einer technischen Dokumentation. Die zum Teil monströsen Bauwerke zwischen den kargen Gipfeln, den stillen Stauseen und dem weiten Himmel berühren den Betrachter emotional. Wolkenkonstellationen, Tageszeiten und Landschaft verdichten sich in jeder der ganz- oder gar doppelseitigen Fotografien zu einem Paukenschlag.
Ob es nur für Lesende außerhalb der Schweiz auch ein Gefühl der Befremdung ist, das sich hier überträgt? Die Stille, Einsamkeit und Kargheit vermögen eine innere Unruhe zu wecken, die nicht so recht zu dem Sujet der standhaften, meterdicken Mauern passt. Oder ist die Nervosität doch eher in der schieren Größe der Bilder begründet, die das Auge auf dem Motiv herumirren lässt? Um die Aufnahmen vollständig erfassen zu können, wäre ein Abstand nötig, der über die Armlänge hinausreicht. Etwas mehr Weißraum und eine Variation der Abbildungsgröße hätte den Fotografien gutgetan – wenn der Autor es nicht genau auf diese zwiespältige Wirkung angelegt hat.
Die Aufnahmen von Simon Walther fügten die Kraftwerkslandschaften „ein in die Kultur- und Zeitgeschichte der Schweiz, die mit der Wasserkraft eng verbunden ist“, schreibt Köbi Gantenbein in seinem Vorwort. Der ehemalige Chefredakteur der Zeitschrift Hochparterre ist ausgewiesener Kenner des Kantons Graubünden, wo viele Aufnahmen entstanden sind. In den Schweizer Wasserkraftwerken kommen für ihn die politischen und wirtschaftlichen Verknüpfungen zwischen den alpinen Regionen und dem Mittelland zum Ausdruck. Stauseen gehören für ihn – wie Matterhorn oder Gotthardtunnel – zu den Mythen des Landes.
Ein Essay in der Buchmitte, der ebenfalls von Gantenbein
verfasst wurde, vermittelt durch eigene Erfahrungen und Eindrücke
einen persönlichen Blick auf den Bau und die Bedeutung von
Staudämmen in der Schweiz. Wer sich lieber an Fakten erfreut, kann
an das Ende des Bildbands blättern, wo sich die technischen Daten
aller fotografierten Kraftwerksbauten versammeln – vom Sperrentyp
über die Fundament- und Kronenbreite bis hin zum Stauvolumen des
jeweiligen Sees, um nur einige der tabellarischen Stichpunkte zu
nennen.
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