Sacred Concrete
The Churches of Le Corbusier
Birkhäuser Verlag, Basel 2020
2. Auflage, 232 Seiten, 70 farbige und 120 sw-Abbildungen, 21 x 27 cm, gebunden, in englischer Sprache
Preis: 59,95 EUR
ISBN 978-3-0356-2171-6
Welche Faszination der Werkstoff Beton auf den Architekten Le
Corbusier ausübte, belegen zahlreiche seiner Bauten. Weniger
bekannt ist seine besondere Beziehung zu Religion und Kirche. Diese
Lücke schließen Flora Samuel und Inge Lindner-Gaillard in dem Buch
Sacred Concrete, das zuerst im Jahr 2013 erschienen ist und
nun in überarbeiteter und ergänzter Form zum zweiten Mal aufgelegt
wurde. Die Autorinnen liefern mit dem Werk nicht nur die erste
umfassende Darstellung von Le Corbusiers Kirchenarchitektur,
sondern nehmen den Leser auch mit auf eine Reise in die von Mystik
und Symbolen geprägte Gedankenwelt des Architekten.
Der Titel und die schwarz-weiße Abbildung auf dem Buchcover könnten
vermuten lassen, dass es in dem Buch hauptsächlich um das Material
Beton gehen könnte, doch der Baustoff spielt nur eine
untergeordnete Rolle. Vielmehr geht es um die Beziehung Le
Corbusiers zum Sakralen. In den ersten beiden von insgesamt acht
Kapiteln wird ausführlich dargelegt, wie seine Entwürfe durch
gläubige Persönlichkeiten wie u.a. Edouard Trouin, einen seiner
Bauherrn, oder den Dominikanermönch Vater Marie-Alain geprägt
wurden.
Le Corbusiers wichtigsten Kirchenbauten, wie der unterirdischen
Basilika La Sainte Baume, der Kapelle von Notre Dame du Haut de
Ronchamp, dem Kloster La Tourette und der Kirche St. Pierre ist im
Hauptteil jeweils ein Kapitel gewidmet. Allen gemein ist die
„Promenade Architectural“. Dieser von Corbusier geprägte Begriff
ist ein zentrales Element seines Schaffens und bezeichnet den auf
den Betrachter ausgerichteten Weg durch den gebauten Raum. Sie ist
die Bildabfolge, die sich vor dem Auge des schrittweise
vorangehenden Betrachters entrollt.
Diese Art Raum erlebbar zu machen und ihn durch Lichtführung,
Material und Formen zu inszenieren, fasziniert auch heute noch
zahlreiche Architekten. Im letzten Kapitel erläutern die Autorinnen
anhand aktueller Sakralbauten, wie Le Corbusiers Wirken die
europäische Kirchenkultur des 20. Jahrhunderts beeinflusst hat.
Beispielhaft werden u.a. die Jubilee Church bei Rom von Richard
Meier, die Ignatius Kapelle in Seattle von Steven Holl, die Santa
Maria Kapelle in Porto von Alvaro Siza und Tadao Andos Meditations
Space in Paros sowie die Kapelle der Versöhnung in Berlin von
Reitermann und Sassenroth vorgestellt.
Die Autoren setzen sich sehr detailliert mit der Person und dem
Wirken Le Corbusiers auseinander. Neben den fundierten Texten
dienen zahlreiche Fotos, Aufzeichnungen und Skizzen als
Anschauungsmaterial. In der zweiten Auflage wurden Einleitung,
Schlusskapitel und Bibliografie überarbeitet und ergänzt.
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