Museum MUSAC in Léon/E
Farbenfrohes Glas
Gallerie
Das Museum für zeitgenössische Kunst MUSAC (Museo de Arte
Contempóraneo de Castilla y Léon) ist bereits kurz nach der
offiziellen Eröffnung durch das spanische Thronfolgerpaar, ein
Wahrzeichen Léons geworden. Bewusst als Gegensatz zur
traditionellen Architektur der Stadt geschaffen, soll es im Herzen
Spaniens neue Akzente der Modernisierung setzen. MUSAC soll sich
als ein lebendiger Raum entwickeln, das die Tore für
zeitgenössische Kunst weit öffnet. Der Entwurfsgedanke, im
Grundriss ein Netzwerk aus Quadraten und Rhomben, die sich
wellenartig aneinanderreihen, wurde konsequent umgesetzt und
schafft ein Labyrinth mit geheimnisvollem Bauplan.
Die expressive, aber "raue" Ausführung der Oberflächen mit
Sichtbeton aus Bretterschalung, die zahllosen, speziell
beleuchteten Fertigteil-Unterzüge und eine strengen Glashaut mit
unzähligen Aluminiumleisten wurde bewusst gewählt, um das Museum
gegenüber der Kunst zurückzunehmen. Auch die transluzenten Scheiben
tragen zur geheimnisvollen Atmosphäre bei. Die Ausstellung ist in
lockerer Abfolge um die Innenhöfe herum miteinander verbunden;
einige Räume enden in den 18 m hohen, schmalen Türmen.
Der großzügige, öffentliche Vorplatz des Museums wird umgeben von
einer Glasfassade mit farbigen Gläsern. Gerade diese Fassade ist
es, die mit ihrer Farbauswahl als Huldigung an die Stadt ein Gefühl
von Lockerheit und Atmosphäre für Kommunikation schafft. Der
Gegensatz zur geheimnisvollen, der Kunst vorbehaltenen Innenwelt
wurde bewusst gewählt, um den modernen Gegensatz zwischen
Variabilität und Beständigkeit, zwischen Universalität und
Vergänglichkeit, zwischen der menschlichen Verschiedenheit und
Gleichheit bewusst zu machen.
Glas
Für die Auswahl der Farbtöne des Glases haben die Architekten 3351
verschiedene Farbtöne der alten Glasmosaike in den Fenstern der
Kathedrale in Léon mit dem Computer analysiert. Eine Auswahl dieser
Farben wurde dann in farbige Gläser umgesetzt. In den übrigen
Bereichen wurde weißlich schimmerndes, transluzentes Glas
eingebaut. Damit kamen drei Glastypen zum Einsatz:
- 1. Farbige, opake VSG-Verglasung mit transparenter PVB-Folie
und farbig bedrucktem Glas
- 2. Durchsichtige, farbige VSG-Verglasung mit durchgefärbter
PVB-Folie (drei verschiedene Farbtöne) und transparentem
Glas
- 3. Transluzente VSG-Verglasung mit mattierter PVB-Folie und transparentem Glas.
Bautafel
Architekten: Luis M. Mansilla + Emilion Tunon, Madrid, Spanien
Projektbeteiligte: Luis M. Mansilla, Emilion Tunon, Andrés Gómez Gaite (Bauleitung); J.G. Asociados, Andrés Gómez Gaite, Santiago Hernán, Juan Carlos Corona, Arcadio Conde (Tragwerksplanung); Cremagar S.A. (Ausführung Fassade Stahl); Secrisa S.A., Valladoid (Ausführung Fassade Glas); Arme Léon, Iberdola Léon (Lichtplanung)
Bauherr: Gestrual S.A., Junta de Castilla y Léon
Fertigstellung: 2004
Standort: Avenida de los Reyes Leoneses, Léon, Spanien
Bildnachweis: Luis Asin
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