Kindergarten in Covolo di Pederobba/I
Roher Beton
Von einer weitläufigen Landschaft aus Weinbergen und Weizenfeldern umgeben, liegt die 20.000 Einwohner zählende Gemeinde Covolo in der italienischen Provinz Treviso. Niedrige, gipsverputzte Feldsteinmauern begrenzen die Straßen und strukturieren die Felder. Hier entstand im Dorfzentrum mit seinen wenigen historischen Bauten ein Kindergarten mit Krippe nach Plänen der Architekten Cappai und Segantini aus dem Büro C+S Associati. Entgegen der vorhandenen Gebäudestrukturen entschieden sie sich für einen eingeschossigen Baukörper, der auf drei Seiten von rohen Betonwänden umschlossen ist und sich mit einer Glasfront nach Süden öffnet. Dominant stechen rote Bauteile und Wandflächen hervor, die den Kindergarten in unterschiedliche Zonen gliedern.
Gallerie
Der tiefe Baukörper ist in drei Funktionszonen unterteilt. Im mit nur wenigen Öffnungen versehenen Nordteil befinden sich Garderobe, Personal- und Krankenzimmer sowie ein Spiel- und Pausenhof, der innen ebenfalls in rot gehalten ist. In der Mittelzone sind Bewegungsräume und die sanitären Anlagen untergebracht. Sie werden über sechs Oberlichter mit Tageslicht versorgt. Hinter einer Glasfassade sind im Südteil die Gruppenräume angeordnet, die sich zum Garten und zu den angrenzenden Feldern orientieren. In die bodenbündigen Glasfronten sind große Schiebetüren mit hohen Betonstürzen eingesetzt. Diese sitzen zurückgesetzt in einer Art Betonrahmen, der die Fassade filigran erscheinen lässt und gleichzeitig den direkten Lichteinfall bremst. Ebenfalls an der Südseite befindet sich die Aula in einem etwas erhöhten roten Baukörper, der nach hinten zurückspringt.
Erschlossen wird das Gebäude von der "Schmalseite" von Westen über einen kleinen Eingangshof durch eine einfache Öffnung in der sonst durchgehenden Betonwand. Innen ist der Hof rot gestrichen, nur das Vordach und die Eingangszone sind als einzige Elemente des Gebäudekomplexes grün. Alle Räume sind einfach strukturiert und mit wenigen Möbeln ausgestattet. Glastüren sorgen für die notwendige Durchlässigkeit in den Innenräumen.
Beton
Wände und die Decke des Gebäudes sind aus vorgefertigten
Betonelementen mit Splittzusätzen hergestellt. Außer zum Spiel- und
Pausenhof, wo die Außenwände einschalig sind, ist der Wandaufbau
als Sandwichelement ausgeführt: Außen- und Innenwand sind jeweils
20 cm dick, dazwischen sind 5 cm Wärmedämmung angeordnet. Die
Deckenstärke mit Dachisolierung und entsprechendem Flachdachaufbau
beträgt im Mittel 30 cm und ist mit einem vorgefertigten schmalen
Betonelement als horizontalen Dachabschluss versehen. Im Gegensatz
zu den Betonwänden ist der Dachrand in Aluminium ausgeführt.
Die Oberlichter und der rote Bewegungsraum im Gebäudeinneren
bestehen aus einer einschaligen Betonwand, 20 cm dick, die mit
Vollwärmeschutz und gestrichener Oberfläche versehen ist. Die
Fensterprofile der Nordfassade sind bündig zur Wandaußenkante
angebracht und mit einem roten Farbfeld umrahmt. Dagegen bringt die
daneben liegende Öffnung zum Hof die leuchtenden roten Farbflächen
des Spielhofes nach außen.
Bautafel
Architekten: C+S Associati Architetti Carlo Cappai, Maria Alessandra Segantini, Treviso/I
Projektbeteiligte: Tecnobrevetti s.r.l., Venedig (Tragwerksplanung und Bauleitung); Studio Lagrecacolonna, Treviso (Haustechnik)
Bauherr: Gemeinde Pederobba/Pederobba Municipality
Fertigstellung: 2005
Standort: Piazza Pio X, Covolo di Pederobba, Italien
Bildnachweis: Maria Alessandra Segantini, Treviso
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