Generelle Verwerfungen
Während der Vorspannung von Floatglas
zu teilvorgespanntem
Glas oder Einscheibensicherheitsglas
kann es zu generellen Verwerfungen kommen. Im Gegensatz zur
örtlichen
Verwerfung ist von dieser Deformation die gesamte Glasscheibe
betroffen. Häufig werden die Ränder der Glasscheibe dabei
angehoben.
Generelle Verwerfungen gelten als optischer Mangel, da sie die
Homogenität der Glasoberfläche negativ beeinträchtigen. Außerdem
wirkt sich die Deformation negativ bei der Weiterverarbeitung zu
Verbundsicherheitsglas
aus, da durch die fehlende Planität
während des Laminierens unvermeidbare Spannungen im Glas
eingebracht werden. Mit modernen Vorspannöfen ist es über optische
Verfahren möglich, die Planität einer Glasscheibe unmittelbar nach
dem Vorspannen
noch im Ofen zu messen.
Die Bestimmung der Planität, d.h. die Messung der generellen
Verwerfungen, erfolgt nach DIN EN 12150-1 Glas im
Bauwesen – Thermisch vorgespanntes
Kalknatron-Einscheiben-Sicherheitsglas. Für die manuelle
Messung (keine optische Messung während des Vorspannprozesses) muss
die Glasscheibe vertikal entlang der langen Seite auf zwei Klötzen
aufgestellt werden. Die Durchbiegung
wird mit einem Haarlineal oder einem gespannten Draht als maximaler
Abstand zur konkaven Oberfläche der Glasscheibe, entlang der
Glaskanten und der Diagonalen gemessen (sh. Abb. 2)
Ausgedrückt wird die generelle Verwerfung als Wert der
Durchbiegung, dividiert durch die gemessene Länge der Kante
(Einheit: [mm/mm]). Für horizontal vorgespanntes Floatglas ist nach
DIN EN 12150-1 und DIN EN 1863-1 Glas im Bauwesen –
Teilvorgespanntes Kalknatronglas eine generelle Verwerfung von
0,003 mm/mm zulässig.
Gallerie
Fachwissen zum Thema
BauNetz Wissen Glas sponsored by:
Saint-Gobain Glass Deutschland