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Herstellung: Tufting
Gallerie
Gegenüber anderen textilen Bereichen ist die Tuftingindustrie
ein noch junger Industriezweig. Seit Einführung dieser Technologie
in den 1950er Jahren hat er aber auf dem gesamten Gebiet der
Teppichfertigung zahlreiche Entwicklungen erfahren. Diese betreffen
die polseitigen Gestaltungsmöglichkeiten, die
Tuftingträgermaterialien, die eingesetzten Polgarnmaterialien, die
Rückenausrüstung
sowie maschinentechnische Innovationen.
Der Begriff Tufting kommt von dem englischen Begriff „to tuft“ und
heißt übersetzt so viel wie „mit Büscheln verzieren”. Tufting
beruht auf dem Prinzip einer Nähmaschine und ist damit das
maschinelle Einnähen von Polfäden mithilfe einer Vielzahl von
nebeneinander angeordneten Nadeln in ein Trägermaterial (verwendet
werden Produkte aus Polypropylen (PP) oder Polyester (PES) in Form
von Vlies oder Bändchengewebe). Die Nadeln stechen durch das
Trägermaterial, wobei unterhalb der Einstichplatte Greifer das
Garn
so lange festhalten, bis die Nadeln wieder nach oben in ihre
Ausgangsstellung zurückgekehrt sind.
Moderne Tuftingmaschinen sind in der Lage Teppiche von bis zu 5,00
m Breite herzustellen. Im Gegensatz zum Webverfahren, bei dem
Grundgewebe und Pol in einem Arbeitsgang hergestellt werden, ist
beim Tufting ein vorgefertigter Träger nötig, in den die
polbildenden Fäden eingenadelt werden. Als Polmaterial können beim
Tuften alle gängigen Garnmaterialien eingesetzt werden (z.B.
Polyamid,
Polypropylen, Wolle).
Der Pol kann in zwei Ausführungen hergestellt werden:
-
Schlingenpol
(Loop-Pile), hierbei bleibt der Pol geschlossen
- Schnittpol (Cut-Pile), auch Velours genannt
Beide Techniken können auch miteinander kombiniert werden, in diesem Fall entsteht ein Schlingen-Schnittpol-Teppichboden (Cut-Loop).
Bildnachweis: Textiles und Flooring Institute, Aachen (1,2); Girloon, Herzebrock (3,4)
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