Immeuble Galerie-Jardin bei Genf
Bepflanzte Balkone und schwarze Fliesen
Unterteilt in „Groß und Klein“, schließt die 36.000-Einwohner-Gemeinde Lancy direkt südwestlich an die Genfer Stadtgrenze an. In Petit-Lancy – durch das Flüsschen Aire von Grand-Lancy getrennt – steht seit 2022 das Immeuble Galerie-Jardin. Das Wohnhochhaus mit den üppig begrünten Balkonen und schwarzer Keramikfassade haben Atelier Bonnet Architectes aus Genf geplant.
Gallerie
Der Neungeschosser ist Teil einer Stadtverdichtung im Villenquartier Surville. Mehr als zehn Neubauten wachsen hier in die Höhe, darunter zwei dreizehngeschossige, elliptische Bürotürme direkt westlich des Bonnet-Entwurfs. Letzterer hebt sich von seinen Nachbarn durch glatte Flächen und klare Raumkanten ab. Nach Süden und Westen hin ist eine tiefe, bepflanzte Balkonzone vorgesetzt, die sich mit dem gewachsenen Grün der bestehenden Villengärten zu verweben beginnt.
Blick ins Grüne
Die Architekt*innen haben die kompakte Wohnhausscheibe als Zwei- bis Vierspänner mit innenliegenden Treppenhäusern organisiert. Auf den mehr als 5.000 Quadratmetern sind 48 Wohnungen untergebracht, vom Einzimmerappartement bis zur Vierzimmerwohnung mit Gästezimmer. Die Wohnzimmer sind nach Süden und Westen, die Schlafzimmer weitgehend nach Norden orientiert. Im Erdgeschoss befinden sich gemeinschaftlich genutzte Bereiche, darunter Fahrradabstellflächen, aber auch ein Gastronomiebetrieb.
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Fassade: Schwarze Keramik und Ranknetze
Umlaufende Edelstahlprofile verbinden die funktional bedingt unterschiedlich ausgeprägten Fassaden. An der nördlichen Längs-, sowie den beiden Stirnseiten im Osten und Westen dominieren geschlossene Fassaden, unterbrochen von vertikale Reihen bodentiefer Fenster. Die Stahlbetonwände sind außenseitig mit 20 Zentimetern Mineralwolle gedämmt und mit schwarzen, stehend verlegten Riemchenfliesen verkleidet. Vor den Schlafzimmern sind graue Rollos in die Edelstahlprofile der Verglasung integriert.
Die etwa zweieinhalb Meter tiefen Balkone sind an der Nordwestecke in den Gebäudekörper eingeschnitten, an der vollflächig verglasten Südseite hingegen über die gesamte Breite vorgehängt. Ihre Konstruktion besteht aus Edelstahl-Vierkantprofilen, die Deckenplatten aus Betonfertigteilen mit Estrichbelag. Die Geländer sind mit Eichenholzhandläufen und Edelstahl-Seilnetzen ausgeführt, die Weinlaub und anderen Pflanzen als Rankhilfe dienen. Stellenweise sind die sogar bis unter die Decke gespannt, etwa um dort, wo Pflanzkästen die Balkonabschnitte trennen. Die Bewohner*innen können hier die von den Landschaftsarchitekten geplante Begrünung individuell ergänzen. Weiße Rollos direkt vor den Verglasungen dienen als außenliegender Sonnenschutz.
Bautafel
Architektur: Atelier Bonnet Architectes, Genf
Projektbeteiligte: Tekhne, Genf (Bauleitung); Ingeni ingénieurs civils, Genf u.a. (Bauingenieure); Effin'Art, Lausanne (Bauphysik); Oxalis architectes paysagistes, Carouge (Freiraumgestaltung); Varia Bureau de Paysage, Lausanne (Balkonbegrünung)
Bauherr*in: privat
Fertigstellung: 2022
Standort: Chemin des Erables 39-41, 1213 Petit-Lancy, Schweiz
Bildnachweis: Yves André, Fleurier (Fotos); Atelier Bonnet Architectes, Genf (Pläne)
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