Bürogebäude der AWO in München

Fassadensanierung mit Dämmputz und WDVS-Faschen

Im Osten von München liegt im Stadtteil Haidhausen das sogenannte Franzosenviertel mit halb- und kreisrunden Plätzen, strahlenförmig darauf zulaufenden Straßen und kleinen Grünanlagen. Die Blockrandbebauung ist hauptsächlich von Gründerzeit-, aber auch von Nachkriegsbauten gekennzeichnet. In einem Gebäude aus den 1950er-Jahren befindet sich die lokale Verwaltung der Arbeiterwohlfahrt (AWO). Ein fünfgeschossiger, traufständiger Riegel mit gleichmäßig gerasterter Fassade, Satteldach und Gauben sowie mit einer zentralen Hofdurchfahrt reiht sich in die Straßenflucht ein. Als das in die Jahre gekommene Bürogebäude kürzlich neue Fenster und einen frischen Anstrich bekommen sollte, wurden Gerstmeir Inić Architekten beauftragt.

Gallerie

Die zuvor schlicht beige verputze, schmucklose Hülle zeigt sich nach der Modernisierung zur Straße hin in den Farben Hellblau, -grau und Weiß; die neuen Holz-Alu-Fenster sind passend dazu hellgrau beschichtet. Die hofseitige Fassade wurde in kräftigem Ziegelrot, Hellbraun und Weiß gestaltet; die Fensterrahmen sind hier dunkelbraun. Beiden Ansichten verleihen nun Bänder und Faschen eine plastische Struktur.

Wärmedämmung

Was zunächst nach einem überschaubaren Auftrag klang, entpuppte sich im Zuge der Bearbeitung als zunehmend komplex. Bauphysikalische Schwachstellen machten eine umfassendere Sanierung notwendig, die Bausubstanz entsprach gegenwärtigen energetischen Anforderungen bei Weitem nicht. Vor allem die Deckenränder und Fensterlaibungen erwiesen sich als Wärmebrücken. An diesen Bauteilen setzen die Ertüchtigungsmaßnahmen der Planer in drei Schritten an. Die Fenster wurden im laufenden Betrieb von außen ausgetauscht, anschließend Faschen und Bänder auf die Fassade aufgebracht und in einem letzten Schritt WDVS-Rahmen montiert.

Um die Fenster wurde umlaufend ein weißer (Straßenseite) beziehungsweise ziegelroter (Hofseite) Wärmedämmputz aufgetragen, um den Bereich dieser Öffnungen energetisch zu ertüchtigen und Schäden aus den Montagevorgängen zu beheben. Auch die sich außen abzeichnenden Stahlbetondecken wurden verputzt. Die Wahl fiel auf einen diffusionsoffenen Dämmputz mit organischem Leichtzuschlag aus EPS, der direkt ohne Ausgleichsschicht auf das unebene Mauerwerk aufgebracht werden kann. Die Stärke der Putzschicht beträgt  35 mm, die Wärmeleitfähigkeit liegt bei 0,07 W/mK.

Die Laibungsdämmung aus expandiertem Polystyrol (EPS) trägt zusätzlich zur Minderung der Wärmebrücken an den Fenstern bei. Das EPS wurde in einer Stärke von 3 cm, im Bereich der Brüstung 5 cm dick eingebaut. Diese Rahmen in Hellgrau (Straße) und Hellbraun (Hof) sind ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) mit einer 2 cm dicken Sockeldämmplatte aus EPS. Die Wärmeleitfähigkeit von Laibung und Rahmen liegt bei 0,035 W/mK. Das Fassadenrelief wurde im Bereich des Übergangs zur bestehenden, neu gestrichenen Putzfassade im 45 Gradwinkel abgeschrägt, um einen Wassereintritt in das System zu vermeiden.

Den Architekten gelang eine gleichermaßen thermische und gestalterische Aufwertung des Gebäudes, indem die Wärmedämmung als plastisches Ornament eingesetzt wurde. Das Netz aus Faschen und Bändern schafft eine Binnengliederung der Fassade, die in ihrer Farbigkeit und Struktur eklektizistisch an die Formensprache der Fünfziger Jahre angelehnt ist.

Im zum Park Postwiese gelegenen begrünten Hof befindet sich ein weiteres Gebäude der AWO: ein Alten- und Pflegeheim von 1976. Ein eingeschossiger Trakt verbindet beide Gebäude. Der Wohnbau bietet bisher knapp 120 Menschen Platz und soll vom selben Architekturbüro bis 2022 grundlegend saniert werden.

Bautafel

Architekten: gerstmeir inić architekten, München
Projektbeteiligte: Ibdrm, München (Tragwerksplanung); IB Bauer und Hofstetter, Landshut (Lüftungskonzept); IB Meindl und Amberger, Viechtach/Deggendorf (Elektroplanung); Ingenieure Süd, München (Bauphysik)
Bauherr: AWO, Arbeiterwohlfahrt Kreisverband München-Stadt
Fertigstellung: 2018
Standort: Gravelottestraße 6-8, 81667 München
Bildnachweis: Henning Koepke, München

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