Landschaftshotel Juvet in der Nähe von Valldal
Zurück zur Natur
Gallerie
Nicht nur beim Wandern, Fischen, Rafting oder Mountainbiken
können die Gäste des norwegischen Hotels Juvet die Natur ganz nah
erleben, sondern auch vom eigenen Zimmer aus. Denn die Unterkünfte
befinden sich in der Gudbrandsschlucht und bieten einen grandiosen
Ausblick auf die Fjordlandschaft und den Fluss Valldøla. Die Pläne für das circa acht Autostunden von
Oslo entfernte Hotel lieferte das Architekturbüro Jensen &
Skodvin.
Sieben individuell in die Landschaft eingepasste Baukörper mit
jeweils einem Zimmer verteilen sich zwischen Birken, Espen, Kiefern
und Steingruppen auf dem Gelände eines Bauerhofes aus dem 16.
Jahrhundert. Im alten Gebäude befinden sich nach umfassenden
Sanierungen weitere 20 Zimmer, die ehemalige Scheune nimmt die
Rezeption, einen Aufenthaltsraum und ein Restaurant für 50 Personen
auf.
Jeder der neuen Baukörper wurde der Topografie angepasst und
erhielt große, raumhohe Fensterflächen. So haben die Besucher von
ihren Zimmern aus einen Panoramablick über den Fjord oder in den
Wald hinein – doch niemals in andere Zimmer. Gebaut wurden die
Zimmerboxen aus einer Brettstapelholzkonstruktion, die auf Stützen
steht. Ihre Fassaden sind mit Kiefernholzlatten gestaltet, die mit
Eisensulfat gestrichen sind und mit der Zeit die silbrige Färbung
von verwitterndem Holz annehmen. Alle Zimmer sind etwa 30 m² groß
und mit eigenen Bädern ausgestattet.
Ein weiterer Baustein in der Landschaft ist das Spa. Hier können
sich die Gäste entspannen und das Wasser der heilige Olavsquelle
erleben, die sich nur unweit des Hotels befindet. Seit der
Wikingerkönig Olav der Heilige, der das Christentum nach Norwegen
brachte, von ihr trank und in ihr badete wird ihr eine heilende
Wirkung nachgesagt. Zum Spa gehören eine finnische Sauna mit
Duschen, Ruheräume und eine vorgelagerte Terrasse mit Whirlpool.
Der Baukörper ist ähnlich wie die Hotelzimmer aufgebaut, besteht
aber nicht aus Holz, sondern aus Sichtbeton (innen und außen). Das
Dach des Spas ist extensiv begrünt. Von der Terrasse und durch die
großen Fensterflächen wird den Gästen auch hier ein atemberaubender
Ausblick in die Schlucht geboten.
Boden
Im Gegensatz zu den rauen Sichtbetonwänden weist der Boden des Spas
eine glatte, glänzende Oberfläche auf. Der Zementestrich ist geschliffen, poliert, gewachst
und wird unmittelbar genutzt.
Um das Naturerlebnis in den Hotelzimmern nicht zu beeinträchtigen,
sind die Innenräume dunkel und schlicht gehalten: Die Einrichtung
beschränkt sich auf ein Bett, eine Leuchte, hölzerne Regaleinbauten
und zwei Sessel vor dem Fenster. Für die Holzwände und die Teppichböden wählten die Architekten einen
dunkelbraunen Farbton: Das Holz der Wände ist mit schwarz
pigmentiertem Öl behandelt; bei dem braunen Bodenbelag handelt sich
um eine im Klebpolverfahren hergestellte Bahnenware.
Sie weist die für das Verfahren typische Rippenstruktur auf. Das
Flormaterial besteht zu 80% aus robustem Kaschmirziegenhaar und zu 20% aus weicher
Schurwolle, der Rücken ist aus einem Jutegewebe. Diese
Zusammensetzung macht den Teppich zu einem sehr strapazierfähigen und
langlebigen Belag. Außerdem sorgt der Belag für ein behagliches und
gesundes Raumklima. -eh
Bodenaufbau (von oben nach unten)
- Wollteppichboden
- Holzbohlen Fichte 25 mm
- Elektrische Fußbodenheizung
- Brettstapelelement 120 mm
Bautafel
Architekten: Jensen & Skodvin Arkitektkontor, Oslo
Projektbeteiligte: Siv. Ing. Finn Erik Nilsen, Oslo (Tragwerksplanung); Christie & Opsahl, Molde (Bauleitung); Sveinung Myklebust (Holzbau); Norske Mefallfasader, Stange (Fenster); Tverli Aut. Sveiseservice, Ski (Stahlbau); Tretford, Wesel (Teppichboden)
Bauherr: Knut Slinning, Valldal
Fertigstellung: 2009
Standort: Alstad, 6210 Valldal
Bildnachweis: Jensen & Skodvin Arkitektkontor, Oslo
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