Blue Bottle Coffee Nagoya Sakae Café
Fliesen in verschiedenen Farben und Formen schaffen Raumzonen
Mitten im Zentrum der geschäftigen Hafenstadt Nagoya haben Norm Architects und das japanische Designstudio Keiji Ashizawa ein Café mit hoher Aufenthaltsqualität geschaffen. Im Fokus des Interieurs stehen haptisch ansprechende Materialien wie Holz und Keramik. Unterschiedliche Raumzonen entstehen durch den Einsatz von Wand- und Bodenfliesen in variierenden Farben und Formaten.
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Das Café befindet sich im Erdgeschoss des Chunichi Buildings, einem Wolkenkratzer an einer viel befahrenen Kreuzung im Herzen der Millionenmetropole. Umso überraschender wirkt das Interieur: Mit einer zurückhaltenden Farbpalette, taktilen Materialien und Holzmöbeln strahlt es Ruhe und Behaglichkeit aus.
Von der Möbelfabrik ins Café – und zurück
Nagoya gehört zur japanischen Präfektur Aichi, der Heimat des Möbelherstellers Karimoku, der auch Initiator des Projekts Blue Bottle Coffee Nagoya Sakae Café ist. Das Café ist als CASE 02.3 Teil eines Programms, in dem Karimoku eigene Möbel sowie projektbezogene Sonderanfertigungen in realen Nutzungsszenarien testet und präsentiert. Für das Projekt in Nagoya entwarfen Norm Architects und Keiji Ashizawa Design jeweils einen Beistelltisch, der später in Serienproduktion gehen soll. Insgesamt gibt es bislang zehn sogenannte Karimoku Cases, darunter drei Blue Bottle Cafés in verschiedenen Regionen Japans.
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Schöner sitzen
Der Grundriss des Cafés wird durch statisch notwendige Stützpfeiler gegliedert – eine architektonische Gegebenheit, die von den GestalterInnen genutzt, um Raumzonen mit jeweils eigener Aufenthaltsqualität zu schaffen. In der Nähe des zentralen Bartresens befinden sich kompakte Sitzgruppen mit Holzstühlen und -tischen für den kurzen Aufenthalt. Wer länger verweilen möchte, nimmt auf gepolsterten Bänken in einem gemauerten Alkoven Platz, der mit Keramikfliesen ausgekleidet ist. Alternativ laden Sofas, Sessel und gepolsterte Stühle zum entspannten Sitzen ein. Ein abgerundeter Hochtisch mit Hockern aus Holz dient zudem als temporärer Arbeitsplatz.
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Gestaltung zwischen Japan und Skandinavien
Das Gestaltungskonzept des Cafés bewegt sich ästhetisch zwischen japanischer und skandinavischer Designtradition. Dafür sorgen natürliche Farben, zurückhaltende Materialien und gezielt eingesetzte Texturen. Sowohl Einbaumöbel als auch lose platzierte Möbel bestehen aus Holz und textilen Polstern. Die Fliesen auf dem Boden, an den Wänden und den Einbauelementen wurden in der benachbarten Präfektur Gifu von Hand gefertigt.
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Zonierung durch Fliesenfarben und -formate
Fliesen spielen im gesamten Interieur eine gestalterische Rolle. Sie akzentuieren Wände und maßgefertigte Einbauelementen. In erdigen Farbtönen gehalten, strukturieren sie als Bodenbelag den offenen Raum und schaffen subtile Übergänge zwischen den verschiedenen Zonen. Einige Bereiche wirken wie textil anmutende Teppiche aus Keramik – etwa dort, wo Sofas und Sessel einladende Inseln bilden. Der Großteil des Bodens ist mit großformatigen Fliesen in einem neutralen Beigeton ausgelegt. -csh
Bautafel
Design Director: Norm Architects, Kopenhagen
Inerior Design: Keiji Ashizawa Design, Tokio
Bauherr*in: Karimoku Case
Standort: Naka Ward, Sakae, 4 Chrome-1-1, Nagoya, Japan
Fertigstellung: 2024
Bildnachweis: Karimoku Case und Tomooki Kengaku (Fotos)
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