Restaurant Bouchon Carême in Helsinki
In grafischen Mustern verlegte Fliesen und abgepasste Teppichen
Fyra Design Agency hat im Zentrum von Helsinki den ersten Stock eines historischen Gebäudes aus der Jahrhundertwende in ein Restaurant umgebaut, das elegant und behaglich zugleich wirkt. Italienische, in grafischen Mustern verlegte Fliesen erinnern an die Entstehungszeit des opulenten Gebäudes. Dazu gesellt sich das Fokusmaterial Holz in Form von Möbeln und maßgefertigten Einbauten.
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Hospitality-Hotspot
Die Haupteinkaufsstraße Aleksanterinkatu verläuft parallel zur baumgesäumten Esplanadi und mündet am Platz vor der imposanten Uspenski-Kathedrale in eine Hauptverkehrsachse entlang des Hafens. Der prominenten Lage entsprechend, gibt es auf der autofreien Straße viele architektonisch bedeutende Gebäude, von denen viele aus der Jahrhundertwende stammen. An der Hausnummer 13 hat seit Kurzem ein Restaurant eröffnet, das zum Hotspot der gastronomischen Szene der finnischen Metropole werden könnte, auch wegen des eklektischen Interior Designs von Fyra Design Agency, einem ortsansässigen Architekturbüro, das für seine Hospitality-Projekte bekannt ist.
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Gemütlichkeit auf 420 Quadratmetern
Das denkmalgeschützte Gebäude aus dem Jahr 1900 war das erste in Helsinki, das ausschließlich einer kommerziellen Nutzung diente. Einst als Warenhaus konzipiert, wurde es vor der Komplettsanierung als temporärer Concept-Store für finnisches Design zwischen genutzt. Man erreicht das im ersten Stock des Gebäudes befindliche Restaurant Bouchon Carême über ein reich dekoriertes Entree samt Treppenhaus mit großen Fensterfronten auf allen Etagen. Die Übereck-Situation sorgt dafür, dass viel Tageslicht ins Innere fällt – bis in die öffentlichen Waschräume hinein. Trennwände, die als Regale dienen, eine Bar und ein Tresen samt offener Küche unterteilen den L-förmigen Gastraum in verschiedene Zonen. Deshalb wirkt er trotz einer Fläche von 420 Quadratmetern intim und behaglich. Zu dieser Wirkung trägt auch die Wahl der Möbel, Leuchten und Accessoires bei. Im Fokus stehen dabei das Material Holz und Textilien wie Teppiche, Vorhänge, Polsterstoffe und Kissen. Die Identität und Architektur des Gebäudes spielten eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung des Innenraums, so die Architekten.
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Raffinierter Fliesenreigen mit abgepassten Teppichen
Auch die Bodengestaltung des Restaurants ist eine Hommage an das historische Gebäude mit seinen verspielten historischen Details. Die Farben sind beispielsweise inspiriert von der ursprünglichen Farbpalette des Treppenflurs. Der großzügige Gastraum ist mit italienischen Fliesen im auffälligen Farbton Verde Bosco ausgestattet. Um die visuelle Wirkung zu verstärken, wurde aus derselben Fliesenserie ein geometrisches Muster geschaffen, das die Farbtöne Bianco, Nero und Mandorla kombiniert. Die spezifische Anordnung verschieden großer Nero-Fliesen schafft Tiefe und spannende Kontraste auf dem Boden. Dazu gesellen sich abgepasste Teppiche, die Wärme und Behaglichkeit ins Interieur bringen. Im Tageslicht-durchfluteten Badezimmer wurden Fliesen in den Farbtönen Sand und Schwarz verlegt, die einen schönen Hintergrund für die frei stehenden Waschplätze im Vintage-Look darstellen. -csh
Bautafel
Architektur: Selim A. Lindqvist und Elia Heikel (1898-1900)
Interiordesign: Fyra Design Agency, Helsinki
Bodengestaltung: La Pietra Compattata (Bosco Verde), Terratina (Microtales)
Bauherr*in: Bouchon Carême, Helsinki
Standort: Aleksanterinkatu 13, 00100 Helsinki, Finnland
Fläche: 420 qm
Fertigstellung: 2024
Bildnachweis: Riikka Kantinkoski (Fotos); Fyra Design Agency (Grundriss)
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