Zirkuläres Mauersystem und Upcycling-Klinker
Rückbaubar, ressourcenschonend und CO2-reduziert
Eine konventionell gemauerte Klinkerwand wird mit Mörtel verfugt. Dies verhindert bei einem Abriss den sortenreinen Rückbau. Aus diesem Grund hat der Hersteller Hagemeister gemeinsam mit dem niederländischen Partner Drystack ein zirkuläres Mauerwerkssystem entwickelt, das auf Mörtel als Verbindungsmaterial verzichtet.
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Stattdessen kommen nicht haftende Vinylverbindungen zum Einsatz, die in eigens vorgesehene Vertiefungen der Klinker eingelegt werden. Die Fassade wird durch ihr Eigengewicht sowie eine rückseitige Verankerung stabilisiert. Gegen Witterungseinflüsse werden die Fugen abschließend mit einem rückstandslos entfernbaren Fugenmörtel versiegelt. Der Rückbau erfolgt durch einfaches Abstapeln. Alle Komponenten lassen sich sortenrein trennen und erneut verwenden.
Nachhaltige Rohstoffnutzung mit dem Upcyclingbrand-Klinker
Das System wird durch den sogenannten Upcyclingbrand-Klinker von Hagemeister ergänzt. Dieser besteht zu hundert Prozent aus Materialien, die in früheren Produktionsprozessen aussortiert wurden – darunter vermischte Tonmassen aus Produktionsumstellungen, fein gemahlener Bruchklinker und keramische Rückstände aus der werkseigenen Wasseraufbereitung. Durch die Wiederverwertung dieser Rohstoffe entfallen zusätzliche Transportwege und der Einsatz frischer Tonvorkommen. Der CO₂-Ausstoß lässt sich gegenüber konventionellen Klinkern laut Umwelt-Produktdeklaration (EPD) um rund 25 Prozent senken.
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Gleichzeitig wird das vormals als Nachteil empfundene Farbgemisch der recycelten Tonmassen zum gestalterischen Merkmal: Jeder Brand weist individuelle Farbnuancen auf, ohne die DIN-gerechte Qualität und Dauerhaftigkeit des Produkts zu beeinträchtigen. Die sorgfältige Rezepturentwicklung und Laborprüfung jeder Edition gewährleisten eine zuverlässige Verarbeitung und hohe Lebensdauer – auch im anspruchsvollen Fassadeneinsatz.
Die Entwicklungen zielen auf die Reduktion von CO₂-Emissionen und die Förderung kreislaufgerechter Bauweisen ab. Für ihren gemeinsamen Ansatz wurden Hagemeister und Drystack als Finalisten für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Design nominiert – eine Anerkennung für die Verbindung von gestalterischer Qualität, technischer Innovation und ökologischer Verantwortung.
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