Wandrelief aus Wasserstrichziegeln
Visualisierung von Klangfrequenzen
Warum mögen wir manche Menschen auf Anhieb, während wir uns mit anderen partout nicht verstehen? Die buddhistische Lehre geht davon aus, dass jeder Mensch Musik ist, die Tag und Nacht erklingt. Jene Musik ist es, die einen abstößt oder anzieht. Diesen Gedanken griff das interdisziplinäre Studio 22quadrat bei der Wandgestaltung für zwei Treppenhäuser der Wohnanlage Corte Salvati in Freising auf und übersetzte ihn in ein ornamentales Relief aus Ziegelsteinen.
Gallerie
Das Osnabrücker Designstudio entwickelte das Projekt in enger Zusammenarbeit mit MMZ Architekten aus Frankfurt, die die Wohnanlage planten. Bauherr ist die örtliche katholische Pallotiner-Gemeinschaft, die 1846 von dem Priester Vincenzo Pallotti gegründet wurde. Benannt ist die Anlage nach einem engen Vertrauten Pallottis, dem Kaufmann Giacomo Salvati. Das Relief soll die emotionale Verbindung der beiden Gläubigen visualisieren. Für Pallotti wurde der so genannte Erdton oder Urton gewählt, in dem auch viele Glocken erklingen. Er bewegt sich in einem Frequenzbereich von 136,10 Hertz. Der zweite, Salvati symbolisierende Ton liegt vier Halbtonschritte von dem Urton entfernt. Die dargestellten Klänge bilden als Intervall eine große Terz und erzeugen ein harmonisches Zusammenspiel.
Um die aus den Klängen entstehenden Schwingungen sichtbar zu
machen, bedienten sich die Designer des Mediums Wasser und
übersetzten die Bewegung der Wasseroberfläche in ein dynamisches
Wandrelief, indem sie die Ziegel unterschiedlich stark zueinander
verdrehten. Zum Einsatz kamen graubraune Wasserstrichziegel, die in enger Zusammenarbeit
mit den ausführenden Handwerkern vermauert wurden. Die Materialwahl
ist begründet durch das Sichtmauerwerk der Wohnanlage.
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