Hochwärmedämmender Leichtputz
Niedrige Wärmeleitfähigkeit für dünne Schichtdicken
Das Unternehmen Akurit Putztechnik arbeitete vier Jahre lang an der Entwicklung eines mineralischen Dämmputzes mit sehr niedriger Wärmeleitfähigkeit. Aufgrund des Innovationspotentials wurde die Forschung von der Europäischen Union gefördert. Daraus resultierte das Produkt Tri-O-Therm M – ein rein mineralischer, EPS- und aerogelfreier Leichtputz. Im Vergleich zu anderen Leichtputzen punktet der Putz mit einer überaus niedrigen Wärmeleifähigkeit von 0,055 W/mK. Diese Eigenschaft erreichten die Entwickler durch die Kombination von hochfesten Hartperliten mit Luftporenbildnern und -stabilisatoren. Als dritte Komponente verwendet der Hersteller ein hybrides Bindemittel. Durch Wasserzugabe entsteht ein Mörtelschaum mit einem Luftporenvolumen von über 75 Prozent, der durch das gleichzeitige Einsetzen der beschleunigten Bindemittelhärtung nicht mehr in sich zusammenfällt, sondern die Luftporen einschließt.
Gallerie
Tri-O-Therm M ist ein rein mineralischer, EPS- und aerogelfreier Leichtputz mit äußerst geringer Wärmeleitfähigkeit.
Bild: Conné van d'Grachten, Ulm / Akurit Putztechnik, Osnabrück
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Das neue Putzsystem ist diffusionsoffen und lässt sich unkompliziert auf verschiedenen Untergründen applizieren. Bei historischen Gebäuden kann so je nach Zustand darauf verzichtet werden, den bestehenden Putz abzuschlagen. Das Produkt lässt sich beispielsweise direkt auf Mauerwerk, Putz oder auch Fachwerk auftragen. Mit der niedrigen Wärmeleitfähigkeit reichen weit geringere Schichtdicken aus, um den gewünschten Dämmeffekt zu erzielen als mit herkömmlichen Dämmputzen. Damit kann auf der Baustelle Material und Zeit eingespart werden, da man auf einen weiteren Schichtauftrag verzichten kann.
Die Vorteile zeigen sich vor allem bei der energetischen Sanierung von Denkmalobjekten. Beispielsweise kann bei einer Klinkerfassade eine dünne Schicht im Innern des Hauses die Wärmedämmung optimieren, während die historische Fassade erhalten bleibt. Das Putzsystem wurde bereits bei verschiedenen Sanierungsprojekten eingesetzt, unter anderem am ehemaligen Habsburger Schloss in Günzburg aus dem 15. Jahrhundert. Bei diesem Objekt wurde der Leichtputz sowohl innen als auch außen aufgetragen. Der Putz ist zudem mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ zertifiziert, mit dem die Bundesregierung Produkte zum Schutz von Mensch und Umwelt auszeichnet.
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