Tragverhalten von Lehmmauerwerk
Forschungsprojekt der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM)
Lehm wird seit Jahrtausenden zum Bauen verwendet. Der Naturbaustoff wartet mit bauphysikalischen Vorteilen wie Diffusionsoffenheit, Schallschutz und Dämmvermögen auf. Das Material ist zudem vielerorts verfügbar, benötigt bei der Aufbereitung und Verarbeitung wenig Energie, setzt keine Schadstoffe frei und kann komplett recycelt werden. Die Einführung der Produktnormen für Lehmsteine, -mauermörtel und -putze im Jahr 2013 und für Lehmplatten im Jahr 2018 hat die Nutzung des Baumaterials Lehm bereits erheblich erleichtert. Jetzt untersucht die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) das Tragverhalten von Lehmmauerwerk, um eine vereinfachte Bemessung analog zur konventionellen Mauerwerksnorm DIN EN 1996/NA zu ermöglichen.
Gallerie
Am Markt erhältliche, werksmäßig hergestellte Lehmsteine und -mörtel liegen qualitativ im Bereich handelsüblicher, konventioneller Mauersteine und -mörtel. Wie Vorstudien gezeigt haben, sind auch das Tragverhalten und die Tragfähigkeit von Lehmmauerwerk mit konventionellem Mauerwerk vergleichbar. Im Rahmen des Forschungsprojekts sollen die vorhandenen experimentellen Untersuchungen an den Baumaterialien Stein und Mörtel erweitert und umfangreiche Untersuchungen an Bauelementen durchgeführt werden.
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert das Vorhaben,
an dem auch die Technische Universität Darmstadt und ZRS Ingenieure
beteiligt sind, fachlich und finanziell. -dg
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