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Taktschiebeverfahren

Das Taktschiebeverfahren, auch Taktschieben, ist eine Methode zur Herstellung von Brückenüberbauten aus Spannbeton. Das Verfahren wird vor allem dort eingesetzt, wo der Einsatz unterstützender Traggerüstkonstruktionen während des Bauprozesses nicht möglich ist. Dies ist etwa beim Überbrücken von sehr tiefen und weiten Tälern der Fall – also bei sehr großen Pfeilerhöhen und Überbaulängen.

Eine Besonderheit beim Taktschiebeverfahren ist die Herstellung der einzelnen Betonierabschnitte des Überbaus. Dafür wird hinter dem Widerlager eine sogenannte Feldfabrik, auch Taktkeller genannt, eingerichtet. Hier finden alle Betoniervorgänge statt. In der Regel ist dieser Bereich wetterfest eingehaust und geschützt. Darin werden je 10 bis 30 Meter lange Einzelabschnitte des Überbaus hergestellt. Jeder neue Einzelabschnitt wird unmittelbar an das zuvor fertiggestellte Teilstück betoniert und mittels sogenannter Spannglieder biegefest verbunden; dafür muss das zuletzt hergestellte Teilstück die notwendige Betonfestigkeit erreicht haben. Die Spannglieder werden mittels hydraulischer Pressen gedehnt. Die Abschnitte werden anschließend zusammen um eine Taktlänge über die bereits fertiggestellten Pfeiler nach vorn verschoben, sodass im Taktkeller Platz für die Produktion des nächsten Überbau-Teils ist. Sobald alle Abschnitte hergestellt sind und der Überbau seine Endposition erreicht hat, erfolgt die Vorspannung der restlichen Spannglieder.

Der Vorschub des Überbaus erfolgt vom Taktkeller aus mittels Hydraulikpressen. Um den Überbau in Brückenlängsrichtung über die fertigen Pfeiler verschieben zu können, werden auf den Pfeilern spezielle Gleitvorrichtungen bzw. Gleitlager angebracht. Zur Reduzierung der Kragmomente beim Verschieben bis zum nächsten Brückenpfeiler, wird am vordersten Teilstück ein sogenannter Vorbauschnabel montiert. Sind die Felder zwischen den Pfeilern zu groß, können temporäre Montageunterstützungen genutzt werden.

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