Energiewende einfach durchsetzen
Der Atomausstieg und das Erneuerbare-Energien-Gesetz haben Deutschland zu einem Vorbild in Sachen Energiewende gemacht. Doch das Ziel ist längst nicht erreicht. Nach wie vor wird überwiegend fossil geheizt, gekühlt, gefahren oder geflogen. Das Buch Energiewende einfach durchsetzen des Juristen, Politologen, promovierten Philosophen und ehemaligen Politikers Axel Berg versteht sich als politisches Manifest und fundierte Einführung in alle Zusammenhänge einer Energiewende, die mehr will als „Ökostrom“ und daher die Verkehrs-, die Agrar- und die Wärmewende plausibel miteinander zu verknüpfen sucht.
Dass die wirtschaftlichen Strukturen nach einer Energiewende, also einer Welt der Vollversorgung mit erneuerbarer Energie, nicht mehr sein können, wie sie heute sind, liegt auf der Hand. Vor allem die Art und Weise, wie und von wem Energie künftig erzeugt, verteilt und genutzt wird, steht derzeit immer wieder auf dem Prüfstand. Denn fossile Energien und Uran sind endlich und teuer und schaden der Umwelt und der Gesundheit. Doch auf der anderen Seite wächst der Widerstand, vor allem von denen, die von den bisherigen, großindustriellen Strukturen profitieren und die für deren Erhalt deshalb viel tun. In der momentanen Phase des Wandels geht es im Grunde also um die Kontrolle über das Energiesystem der Zukunft: Wird es zentralisiert bleiben, in den Händen weniger Konzerne, oder wird es ein System mit einer Vielzahl von Akteuren geben, die regenerative Energien bereitstellen?
Der Autor möchte eine fundierte Einführung in alle Fragen der
Energiewende geben und die Leserinnen und Leser mit dem notwendigen
Wissen versorgen. Axel Berg – von 2003 bis 2009 stellvertretender
energiepolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfranktion, Co-Autor
des Erneuerbaren-Energie-Gesetzes, Initiator der Exportinitiative
für Erneuerbare Energien und seit 2009 deutscher Vorsitzender der
Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien Eurosolar – macht
sich dabei vor allem für eine Dezentralisierung der Erneuerbaren
stark und begründet das in 20 Kapiteln auf über 280 Seiten,
inklusive eines Forderungskatalogs an die zuständigen
Politikressorts. Wer also wissen möchte, mit welchen Widerständen
zu rechnen ist und welche Wege aus der „Energiewende-Lethargie“
führen können, für den lohnt sich ein Blick in das beim Oekom
Verlag in München erschienene Buch. -tg