Bürogebäude WB 57 in Hamburg
Horizontal geschichtete Doppelfassade
Zwischen Rathausmarkt und Hafencity befindet sich das Bürogebäude WB 57 gut sichtbar am Nikolaifleet in Hamburg. Weiße Fassadenbänder fassen den achtgeschossige Bau an drei Seiten ein. Die Planung stammt von Gnosa Architekten aus Hamburg. Ab dem zweiten Obergeschoss ragt das Gebäude mit einer Nutzfläche von rund 4.000 m² knapp 7 m in den Luftraum der Willi-Brandt-Straße, der wichtigsten Ost-West Achse Hamburgs. An die Nachbarbebauung schließt es mit seiner Attika an, wobei das sechste und siebte Obergeschoss einen Rücksprung ausformen, um eine Fuge zum angrenzenden Gebäude entstehen zu lassen.
Gallerie
Fassade
Die als Doppelfassade ausgeführte Gebäudehülle teilt sich
in horizontale Schichtungen. Diese wechseln sich als permanent
hinterlüftete, verglaste Doppelfassadenkonstruktion mit
geschlossenen Bändern in unterschiedlichen Abständen ab. Damit
verringert sich der Verglasungsanteil auf ein energetisch
sinnvolles Maß. Die Doppelfassadenkonstruktion verringert den
Schalleintrag und dient als Windpuffer. Zusätzlich bietet der
Fassadenzwischenraum Platz für einen windgeschützt angebrachten
Sonnenschutz aus Aluminiumlamellen. Dieser kann
sowohl übergeordnet als auch manuell elektromotorisch gesteuert
werden.
Die äußere Schale der Doppelfassade besteht aus elementierten Aluminiumrahmen, die mit einer Unterkonstruktion, ebenfalls aus Aluminium, justierbar am Baukörper montiert sind. Als Glas für die Außenfassade kam eine Einfachverglasung aus Sicherheitsglas zur Anwendung. Die Innenfassade besteht ebenfalls aus elementierten Aluminiumrahmen. Als Verglasung wählten die Planer eine zweifach Wärmeschutzisolierverglasung. Diese wurde mittels durchgehenden, mehrfach gekanteten Stahlzargen justierbar am Baukörper montiert. Bei den geschlossenen Fassadenbändern handelt es sich um vorgehängte, hinterlüftete Aluminium-Blechverkleidungen, wärmegedämmt mit Mineralfaserplatten nach den Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV). Die Blechverkleidung besteht aus 4 mm starken, scharfkantigen Platten, die über rückseitig aufgeschweißte Einhängebolzen nicht sichtbar montiert sind.
Die Innenfassade enthält festverglaste Fensterelemente und
Öffnungsflügel, die zum Zweck der natürlichen Be- und Entlüftung
der Büroräume manuell bedienbar sind. Einige Öffnungsflügel dienen
nur zu Reinigungs- und Wartungszwecken. Die Reinigung der
Innenfassade und des Fassadenzwischenraums erfolgt manuell, die der
Außenfassade über eine elektromotorisch angetriebene
Fassadenreinigungsleiter.
Bautafel
Architekten: Gnosa Architekten, Hamburg
Projektbeteiligte: Lutz Gnosa, Boris v. d. Lippe, Jan Thomsen, Birgit Münster, Irina Ohngemach (Mitarbeiter Architekturbüro); DS-Plan, Stuttgart, Projektleiter Herwig Barf (Fassadenplanung)
Bauherr: Robert Vogel, Hamburg
Fertigstellung: 2010
Standort: Willy-Brandt-Str. 57, 20457 Hamburg
Bildnachweis: Martin Schlüter, Hamburg
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