Bürohaus der Basler Kantonalbank in Basel
Tiefe, grau eloxierte Aluminiumlamellen
Anfangs druckte sie noch ihr eigenes Geld – die Basler Kantonalbank. 1899 wurde sie gegründet, um dem lokalen Handwerk und Gewerbe günstige Kredite zu verschaffen. Rechtzeitig vor dem 125-jährigen Jubiläum wurde der zweite, kleinere Teil des Hauptquartiers nach Plänen von Mint Architecture saniert.
Gallerie
Den Standort an der Ecke Aeschenvorstadt/Brunngässlein hatte die Bank im Jahr 2013 bezogen. Rund 3.300 Quadratmeter Bürofläche bietet der in den frühen 1970er-Jahren errichtete Gebäudekomplex direkt hinter dem Kunstmuseum Basel. Der größere, südwestliche Teil war dabei bereits vor dem Einzug saniert worden. Gut zehn Jahre später folgte der durch einen Erschließungsturm getrennte Abschnitt am Brunngässlein 3.
Große Offenheit
Das Erdgeschoss wurde als weite, helle Lounge mit Empfang und einer Zone für Workshops und andere Veranstaltungen konzipiert. An den Seiten befinden sich Sanitär- und Besprechungsräume sowie Aufzüge und Treppenhäuser. Die sieben darüberliegenden Regelgeschosse sind einheitlich als Open-Office-Bereiche organisiert: An den straßen- und hofseitigen Fensterfronten gibt es jeweils frei wählbare Arbeitsplätze, in der Mittelachse eine beidseitig zugängliche Begegnungszone mit Teeküchen, Abstell- und Begegnungsräumen.
Gallerie
Im Erschließungsturm sind hofseitig zwei Aufzüge und eine Treppe und straßenseitig die WC-Anlagen untergebracht. Durch eine Tür gelangt man in das größere Nachbargebäude. Dorthin wurde die Abteilung Private Banking verlegt, die sich vor der Sanierung noch am Brunngässlein befunden hatte.
Einen hohen Stellenwert hatten Maßnahme zur energetischen Sanierung: Die gesamte Gebäudetechnik wurde erneuert, inklusive Heizung, Kühlung, Lüftung und Beleuchtung. Außerdem kamen Photovoltaikanlagen auf dem Flachdach und dem Turm hinzu. Laut Eigentümerin halbiert sich so der Energiebedarf für Heizung und Kühlung. Nach der Sanierung entsprach das Bürohaus dem Minergie-P-Standard.
Gallerie
Fassade: Arbeiten im Lamellenschatten
Die bauzeitliche Glasfassade mit vorgehängten Strukturbeton-Lisenen vor den Büros, und strukturieren Fertigbetonelementen am Erschließungsturm entsprach hinsichtlich Statik und Erdbebensicherheit nicht mehr den Vorschriften. Daher wurde auf beidseitig vollständig ersetzt. Im Erdgeschoss erhielt die Straßenfront eine Pfosten-Riegel-Fassade mit Stahlelementen und Semi Structural Glazing, darüber ein langgestrecktes Vordach.
Gallerie
Im ersten bis siebten Obergeschoss wurde dagegen eine Pfosten-Riegel-Konstruktion aus Aluminium gewählt. Davor sitzen straßenseitig geschosshohe, 30 cm tiefe Sonnenschutzlamellen, durchbrochen von horizontalen Elementen vor den Geschossdecken. Auf diese Weise verlieh man der Ansicht ein stringentes Raster, das der Glaslamellenfassade des 2012 bis 2013 sanierten Nachbargebäudes ähnelt. Vom ersten bis fünften Obergeschoss betragen die Abstände der Sonnenschutzlamellen jeweils rund einen Meter, in den beiden obersten Etagen nur einen halben. So waren je Reihe 24 bzw. 47 der Aluminiumelemente nötig. Zusätzlich wurde ein innenliegender, textiler Sonnenschutz aus hellen Vorhängen angebracht.
Die geschlossenen Bereiche, das Vordach und der Erschließungsturm wurden mit Aluminiumpaneelen verkleidet. Sämtliche Aluminiumoberflächen sind gebürstet und grau eloxiert, sodass sich ein einheitliches Fassadenbild ergibt.
Bautafel
Architekten: Mint Architecture, Zürich
Projektbeteiligte: Christoph Etter Fassadenplanungen, Basel (Fassadenplanung), CSG Baumanagement, Basel (Generalunternehmung, Projekt- und Bauleitung), Geilinger, Winterthur (Ausführung Fassadenaustausch)
Bauherr: Basler Kantonalbank, Basel
Fertigstellung: 2022
Standort: Brunngässlein 3, 4052 Basel, Schweiz
Bildnachweis: Mint Architecture, Zürich (Fotos und Pläne)
Baunetz Architekt*innen
Fachwissen zum Thema
Baunetz Wissen Fassade sponsored by:
MHZ Hachtel GmbH & Co. KG
Kontakt 0711 / 9751-0 | info@mhz.de