Land- und Amtsgericht in Frankfurt/Oder
Tragende und dämmende Schale aus Leichtbeton
Der Neubau des Land- und Amtsgerichts der Stadt Frankfurt/Oder
wurde am Stadtrand in der Nachbarschaft ehemaliger Kasernengebäude
errichtet. Der fünfgeschossige Baukörper auf quadratischem
Grundriss hat die Ausmaße 60 x 60 Meter und setzt sich aus zwei
Büroflügeln und einem Saaltrakt zusammen.
Die Strafgerichtssäle nehmen die beiden unteren Ebenen ein, die
kleineren Zivilgerichtssäle sind oben angeordnet. Auf Galerien, die
sich zur zentralen Halle hin konzentrieren, befinden sich die
Zugänge und Wartebereiche. Das Gebäude beherbergt außerdem Archive,
eine Bibliothek, eine Cafeteria und einen Haftbereich. Für diese
Sonderbereiche stammt die komplette Ausbau- und Möblierungsplanung
von den Architekten.
Gallerie
Beton
Die Fassaden des Hauses sind monolithisch aus 65 – 90 cm Leichtbeton
hergestellt. Diese Konstruktion verleiht dem Gebäude die gewünschte
plastische Wirkung und erreicht die geforderten
Wärmedämmqualitäten. Der konstruktive Außenwandaufbau wurde als
Pilotprojekt durch verschiedene Institute wissenschaftlich
begleitet.
Als dämmender und gleichzeitig tragender Werkstoff kam ein Leichtbeton LB 15 zum Einsatz. Um die Hydrationswärme niedrig zu halten wurde eine Hochofenzement CEM III A verwendet. Da der Umgang mit Leichtbeton für alle Beteiligten eine Besonderheit darstellte, wurden die Betonrezepturen und die -verarbeitung zuvor an Probewänden optimiert. So konnte auch ein verbindliches Muster für die Sichtqualität der Oberflächen definiert werden.
Bautafel
Architekten: Bumiller & Junkers, Berlin
Projektbeteiligte: Pichler Ingenieure, Berlin (Tragwerksplanung); Liapor, Olten (Leichtbeton)
Bauherr: Liegenschafts- und Bauamt Frankfurt/Oder
Fertigstellung: 2005
Standort: Müllroser Chaussee 55, 15236 Frankfurt/Oder
Bildnachweis: Werner Hutmacher, Berlin; Bumiller & Junkers, Berlin
Fachwissen zum Thema
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