Muster-EPDs für Fenster und Fassaden
Vereinfachte Ökobilanzierung
Die Klimaneutralität ist das langfristige Ziel auch beim Bauen. Doch die Bewertung eines Gebäudes hinsichtlich seiner Umweltwirkung ist kompliziert. Der Energieaufwand im Betrieb lässt sich leicht anhand der Verbrauchsdaten ermitteln. Den Energie- und Wasserverbrauch, sowie das Treibhauspotenzial der Baumasse, aller Bauteile und der eingesetzten Produkte sind hingegen schwieriger zu berechnen. Hier helfen Umweltproduktdeklarationen (EPDs) der Hersteller, die Ökobilanz ihrer Produkte transparent zu machen. Die EPDs sind daher Grundlage für viele Nachhaltigkeitszertifikate wie das DGNB, LEED oder BREEAM.
Muster-EPDs zur vereinfachten Ökobilanzierung
Das ift Rosenheim startetet mit dem Verband Fenster + Fassade, der RAL Gütegemeinschaft Fenster, Fassaden und Haustüren sowie dem Bundesverband Pro Holzfenster ein gemeinsames Projekt: Zusammen entwickelten sie Muster-EPDs für Fenster und Fassaden. Dafür sammelte das Institut Vergleichswerte zur Ökobilanz verschiedener Produkte und ermittelt daraus maximale Durchschnittwerte für jede Produktgruppe. Mit einem Sicherheitszuschlag gehen diese Daten in Muster-EPDs ein, in die sich leicht neue oder individuell produzierte Produkte einpflegen lassen und die fünf Jahre gültig sind. Das vereinfacht die Ökobilanzierung vor allem für handwerkliche und mittelständische Unternehmen, denen eine herkömmliche Bilanzierung zu teuer und zu aufwendig wäre. Zudem lassen sich Sonderlösungen leichter bilanzieren. Für Architekt*innen bedeutet es mehr Produktauswahl und Spielraum bei der Planung von Gebäuden, die ein Nachhaltigkeitszertifikat erhalten sollen.