Farbgleichheit transparenter Gläser (V.03:2021-02)
Merkblatt des Verbandes der Fenster- und Fassadenhersteller (VFF)
Die Beurteilung der Farbe von transparentem Glas ist eine heikle Angelegenheit. Die subjektiven Farbeindrücke sind zu unterschiedlich, um als Grundlage verbindlicher Farbbeurteilung gelten zu können. Darum ist es sinnvoll, verbindliche Entscheidungen über die Farbgleichheit des Glases vor dem Einbau zu treffen. Mit dem Merkblatt Farbgleichheit transparenter Gläser im Bauwesen (V.03: 2021-02) gibt der Verband der Fenster- und Fassadenhersteller eine praxisnahe Hilfe an die Hand, um nachträgliche Differenzen bei der Beurteilung des Farbeindrucks von einzelnen Scheiben oder Fenster- und Fassadenscheibenflächen zu vermeiden. Die Neuausgabe des Merkblattes ersetzt die Fassung aus dem Jahr 2004 und erläutert jetzt erstmals eine In-Situ-Methode zur objektiven Bewertung der Farbe von pyrolytisch oder magnetron-beschichtetem Glas.
Gallerie
Farbgleichheit im Sinne dieses Merkblattes meint die weitestgehende Übereinstimmung unterschiedlicher Flächen hinsichtlich des optischen Farbeindrucks unter Berücksichtigung zulässiger und dem Stand der Technik entsprechender Toleranzen und Beurteilungskriterien. Farbempfindung ist (unter Berücksichtigung der Umgebungsbedingungen) subjektiv beeinflusst und entzieht sich daher einer allgemeingültigen, einheitlichen Bewertung. Außerdem gehen Auswirkungen auf die Glasfarbe vor allem von architektonischen und technischen Einflussfaktoren wie etwa Glasdicke oder die Wärme- und Schalldämmung sowie Farbumgebung oder Hintergrund aus, die schon in der Planungsphase berücksichtigt werden können.
Möglichkeiten zur Sicherung der Farbgleichheit in der Planung
Vor diesem Hintergrund werden die Grundlagen der Farbgleichheit von Glas und deren Beurteilungsmöglichkeiten beschrieben sowie konkrete Hinweise zu den Auswirkungen für Planung, Einbau und Nutzung gegeben. Eine Reihe nützlicher Hinweise zur Sicherung einer möglichst hohen Farbgleichheit bereits während der Planung ist ebenfalls enthalten.
Abschließend werden die typischen Möglichkeiten der Bemusterung wie Musterfassade oder Handmuster erläutert und Tipps für den Austausch von Altverglasung oder zur Identifikation verschiedener Glastypen und ihrer Farbe gegeben. Erläutert wird außerdem, wie sich die Glasfarbe auf die Nutzung und umgekehrt die Nutzung auf den Farbeindruck des Glases auswirkt. So kann sich der äußere Farbeindruck des Glases etwa durch die Raumbeleuchtung ändern.
Zu den Neuerungen gegenüber der vorherigen Ausgabe gehören:
- Beschreibung der Winkelabhängigkeit von Farbe
- „Messen von Farbe in-situ“ zur Bestimmung von Farbunterschieden innerhalb einer Glasscheibe und zwischen zwei benachbarten Scheiben der gleichen Fassade
- Präzisierung der Angaben zur Bemusterung
Erarbeitet wurde die Publikation unter Federführung des Verbandes Fenster + Fassade (VFF) in Zusammenarbeit mit dem BIV des Glaserhandwerks, dem Bundesverband Flachglas (BF), dem Institut für Fenstertechnik (ift) und den Unabhängigen Beratern für Fassadentechnik (UBF).
Das Merkblatt hat einen Umfang von 12 Seiten und kann gegen eine Gebühr von 15 EUR auf der Webseite des Verbands Fenster + Fassade bestellt werden (siehe Surftipps).
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