Beurteilung emaillierte Gläser (015/2013, Änderungsindex 1 - 2020)
Merkblatt des Bundesverbands Flachglas
Die Herstellung farbiger Verglasungen erfolgt am häufigsten durch das Emaillieren. Dabei werden keramische Farben im Rollercoating-, Gieß-, Walz-, Siebdruck- oder Digitaldruckverfahren aufgetragen und während des Vorspannprozesses bei etwa 600°C bis 650°C in die Glasoberfläche eingebrannt. Entspricht das Ergebnis nicht den Erwartungen, können Fehler die Ursache sein, aber auch das subjektive Empfinden des jeweiligen Betrachters. Speziell für die Bewertung von voll- bzw. teilflächig emailliertem Einscheibensicherheitsglas oder teilvorgespanntem Glas haben der Bundesverband Flachglas und der Fachverband Konstruktiver Glasbau eine Richtlinie erarbeitet, in der Toleranzen für unterschiedliche Fehlerarten definiert sind. Hierzu zählen beispielsweise punktförmige Stellen im Email, Haarkratzer und eingebrannte Fremdkörper, linienförmige Strukturen im Druck, Lagetoleranzen oder Farbabweichungen.
Gallerie
Geprüft wird das Glas in der Aufsicht aus einem Abstand von mindestens drei Metern und senkrechter Betrachtungsweise bzw. bei einem Betrachtungswinkel von maximal 30° zu Senkrechten vor einem einfarbigen, opaken Hintergrund bei diffusem Tageslicht ohne direktes Sonnenlicht oder künstliche Beleuchtung; Merkmale oder Beanstandungen dürfen nicht besonders gekennzeichnet sein.
Die achtseitige Richtlinie zur Beurteilung der visuellen
Qualität von emaillierten Gläsern empfiehlt sich als
Bewertungskatalog für die Praxis und ist zum Preis von 9,50 EUR
beim Bundesverband erhältlich (siehe Surftipps).
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