Merkblatt für thermisch induzierte Spannungen bei Vertikalverglasungen
Herausgegeben vom Fachverband Konstruktiver Glasbau
Der Fachverband Konstruktiver Glasbau (FKG) und der Bundesverband Flachglas (BF) publizierten das Merkblatt für thermisch induzierte Spannungen bei Vertikalverglasungen. Thermisch induzierte Brüche, sogenannte Thermobrüche, sind häufig. Sie entstehen, wenn sich Glas stark ungleichmäßig erwärmt und sich daher hohe Spannungen im Material aufbauen. Das passiert zum Beispiel, wenn Glas nur teilweise verschattet ist.
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Ursachen dafür sind u.a. ein Sonnenschutz in Teilstellung oder Gegenstände und Halterungen auf Glasflächen oder an den Glaskanten, wie beispielsweise Anpressleisten bei einer Klemmlagerung des Glases. Die Glaskanten stehen oft unter kritischen Zugspannungen. In diesem Kantenbereich ist v.a. thermisch entspanntes Floatglas wegen seiner niedrigeren Kantenfestigkeit bruchgefährdet. Auch meteorologische Gegebenheiten und der konstruktive Aufbau der Verglasungen haben einen direkten Einfluss auf das Risiko eines Thermobruchs.
Tipps, um Thermobrüche zu vermeiden
Thermisch induzierte Spannungen sind nicht über die DIN 18008: Glas im Bauwesen – Bemessungs- und Konstruktionsregeln abgedeckt. Ob Thermobrüche entstehen, hängt daher von der fachlichen Erfahrung der Beteiligten ab und davon, wie gut diese eine objektspezifische Beurteilung unter Berücksichtigung aller negativen Einflüsse vornehmen können. Das Merkblatt erläutert im Detail die charakteristischen Anzeichen eines Thermobruchs und dessen Entstehung. Es beinhaltet folgende Grundlagen:
- Parameter für thermisch induzierte Beanspruchungen
- Einflussgrößen bei Verglasungen
- Meteorologische Randbedingungen
Anhand von unterschiedlichen Beispielen aus der Praxis werden typische, ungünstige Szenarien erläutert. Auf Grundlage von Parameterstudien bietet das Merkblatt Tipps, um thermisch induzierte Brüche zu vermeiden.
Die 20-seitige Planungshilfe kann kostenfrei auf der Webseite des FKG heruntergeladen werden (siehe Surftipps).