Messehalle 3 in Frankfurt a.M.
Wärmedämm- und Sicherheitsglas
Die von Nicholas Grimshaw entworfene Messehalle 3 entstand auf einem 1999 von der Deutschen Bahn erworbenen Erweiterungsareal des Frankfurter Messegeländes. Auf einer Grundfläche von 120 x 220 m bietet die Halle auf zwei Ebenen rund 40.000 m² Ausstellungsfläche. Der Neubau kann von allen vier Seiten angedient werden, somit reduzieren sich die Auf- und Abbauzeiten auf ein Minimum und die Betriebskosten werden wesentlich gesenkt. Der Bau ist in seiner Formensprache betont reduziert, einzig die geschwungene Dachhaut tritt zeichenhaft hervor. Die freitragende Dachkonstruktion überspannt insgesamt 165 m; sie besteht aus fünf nebeneinander liegenden Stabbogengruppen, jeweils mit einem Stabnetz aus Zugstäben verbunden und von sechs A-Böcken getragen. Die doppelt gekrümmte Dachoberfläche ist mit schmalen Kalzib-Bahnen gedeckt.
Gallerie
Unter diesem als Faltwerkkonstruktion ausgebildeten Dach kann die obere Ebene stützenfrei bleiben und - begünstigt durch ihre große Höhe - für große Messestände bzw. Bühnenaufbauten genutzt werden. Im Zwischengeschoss sind neben den Versorgungsleitungen sowie den Flucht- und Wartungstunneln auch die gesamte Klimaanlage samt Luftaufbereitung untergebracht. In den seitlichen Riegelbauwerken der Halle stehen Lagerflächen zur Verfügung, weiterhin ca. 2.000 m² vermietbare Büroflächen. Die Nordseite der Halle ist zum zentralen Messeplatz Agora hin großflächig verglast.
Glas
Die großzügig verglaste Nordfassade bringt viel Tageslicht in die
Messehalle. Zum Einsatz kamen hierbei unterschiedliche Glastypen:
ein Wärmedämmglas mit einem U-Wert von 1,1 W/m²K und in den
Sicherheitsbereichen eine Verbundsicherheitsglas aus zwei gleichdicken
Scheiben, die mit Kunststofffolien unter Anwendung eines speziellen
Verfahrens fest miteinander verklebt wurden.
Ost- und Westfassade sind mit einem Sonnenschutz-Isolierglas ausgerüstet. Dieses Glas besitzt auch im Winter gute Wärmedämmeigenschaften.
Bautafel
Architekten: Nicholas Grimshaw & Partners Ltd., London
Projektbeteiligte: Schlaich, Bergermann und Partner, Stuttgart (Ausführungsplanung); ARGE Hochtief /Bilfinger Berger, Frankfurt (Generalunternehmer); ITL, Frankfurt (Fassadenberater); Mero Systeme, Würzburg (Fassadenbau)
Bauherr: Messe Frankfurt, Frankfurt
Fertigstellung: August 2001
Standort: Ludwig-Erhard-Anlage 1
Bildnachweis: Schlaich, Bergermann und Partner, Stuttgart (1,4), Pilkington, Essen (2,3)
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