Bahnstationen der Hoekse Lijn bei Rotterdam
Relief mit Fischschwarm bei Sichtbetonportalen
Aus einer Regionalzugverbindung wird eine Stadtbahnlinie: Die Strecke verläuft entlang des Kanals Nieuwe Waterweg zwischen Schiedam, der Nachbarstadt östlich von Rotterdam und Hoek van Holland an der Nordseeküste. Seit Ende 2019 ist sie an das U-Bahn-Netz von Rotterdam angeschlossen, wodurch die Nordsee gefühlt näher an die zweitgrößte Stadt der Niederlande heranrückt. Um diese Nähe zum Wasser auch bei der Gestaltung der Bahnstrecke spürbar zu machen, wählte man für die Innenseite der portalartigen Bauwerke, die den Zugang zu den Bahnsteigen markieren, das Relief eines stilisierten Fischschwarms.
Gallerie
Die Idee für die Sichtbetonportale stammt vom Architekten Marc Verheijen, das Motiv für das Relief entwickelte der Designer Erik Sandifort. Die Matrizen, die zur Herstellung benötigt wurden, entstanden mithilfe von Gussformen aus Polyurethan. Dafür skalierte man die Skizze des Fischschwarms auf eine Größe von vier auf sieben Meter und legte die unterschiedlichen Relieftiefen fest. Eine CNC-Fräse fertigte aus den digitalen Daten ein Eins-zu-eins-Modell, das zur Erstellung der Gussformen verwendet wurde.
Für alle Reliefe konnten dieselben vier Matrizen herangezogen werden. Das war auch deshalb möglich, weil das Motiv so gestaltet ist, dass es sich endlos aneinanderreihen lässt. Die Matrizen wurden im Werk in die Schalungen eingelegt; die fertigen Sichtbetonscheiben mit einer Höhe von bis zu 14 Metern zum Einbauort transportiert und mithilfe von aussteifenden Stahlelementen zu Portalen montiert. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, an welcher Station man sich gerade befindet, wurde das Relief auf der Innenseite farbig gestaltet. Dabei wählte man Farbabstufungen von hellem Gelb bis hin zu dunklem Orange.