Betonsteine für die Bildung
Schule für ein Armenviertel in Nairobi
Es ist ein Herzensprojekt, das vielen kleinen und großen Menschen in Nairobi Hoffnung machen dürfte. Im Februar 2024 eröffnete in Kibera, dem größten Slum in der Hauptstadt Kenias, eine Grundschule mit neun Klassenräumen für über 200 Kinder. Entstanden ist das Projekt in Kooperation der gemeinnützigen Organisation Global One Foundation mit Unternehmen wie dem Start-up Start Somewhere und dem Gerüst- und Schalungsspezialisten Peri aus Süddeutschland. Dieser hatte im Rahmen seines Nachhaltigkeitsprogramms Building Sustainability das Hilfsprojekt unterstützt und unter anderem die Schalungstechnologie beigesteuert.
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Das dreistöckige Gebäude basiert auf dem Bausystem namens TwistBlocks, das sich aus Betonhohlsteinen zusammensetzt und flexibel auf- und rückbaubar ist. Denn die Steine werden nicht herkömmlich mithilfe von Mörtel gemauert, sondern aufgrund ihrer Form und Beschaffenheit zusammengesteckt. Die Betonblöcke sind hohl und sehr schmal, sodass ein reduzierter Materialeinsatz ausreicht. Für die Herstellung entwickelt Peri spezielle Schalungen, die sogenannten TwistBlock Moulds, durch die die Steine auch vor Ort produziert werden können. So werden diese inzwischen in Manufakturen in Kenia und Südafrika hergestellt, was gleichzeitig auch Arbeitsplätze generiert.
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Positive Nebeneffekte einer einfachen Bauweise
Die massive und brandsichere Bauweise stellt eine wahre
Alternative zu den typischen Behausungen und Unterkünften in den
Armenvierteln dar, die meist aus improvisierten Wellblechhütten
bestehen. Die Hohlräume innerhalb der Blöcke dienen außerdem dem
Hitze- und Wärmeschutz, wodurch ein weiterer Mehrwert entsteht. Bis
zu 80 Prozent des Materialeinsatzes kann nach einem Abbau
wiederverwendet werden.
Die Schule in Kibera ist aus rund 7.000 Steinen errichtet worden.
Für die Kinder bietet insbesondere das Dachgeschoss Platz für
Spielaktivitäten. Dort sind auch Wassertanks untergebracht, die die
Toiletten und Waschräume speisen. Auch dieser Aspekt bessert die
Infrastruktur nach, da saubere sanitäre Anlagen in Slums eine
Seltenheit sind.
Projekt mit großer Strahlwirkung
Die Bauzeit des Schulgebäudes betrug lediglich ein Jahr. Für das
beispielhafte Projekt gibt es bereits Nachfolge-Vorhaben. So soll
im Rahmen des Peri-Programms jedes Jahr eine neue Schule errichtet
werden. Derzeit sind ähnliche Projekte in Kapstadt und in Manila
geplant. Zudem ging die Unterstützungsleistung der Belegschaft von
Peri noch ein Stück weiter. Durch eine Aktion mit Namen Global
Run to Nairobi im Rahmen des großen Ulmer Einstein-Marathons im
Jahr 2023 spendete das Unternehmen für jeden gelaufenen Kilometer
seiner Mitarbeiter*innen 1 Euro. Die Summe von rund 10.000 Euro kam
wiederum der neuen Grundschule zugute. Damit wurden pünktlich zur
Schuleröffnung die Inneneinrichtung, Ausstattung, Bücher und ein
Kochofen finanziert.