Holzgerüste formen Gastraum
Temporäre Umnutzung Yabakei Tunnel Hotel
Der Kakuma-Tunnel in einer spärlich besiedelten Gegend auf Kyushu im Südwesten Japans ist so gut wie fertiggestellt. Doch es fehlt die Anbindung des Bauwerks an die Hauptstraße, sodass es noch nicht befahren wird. Bis auf weiteres harrt der drei Kilometer lange Tunnel daher – frei von Lärm und Abgasgeruch – als ungenutzter Raum in der felsigen Landschaft des Yaba-Tals seiner Bestimmung.
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Die schwierigen Gegebenheiten vor Ort haben dafür gesorgt, dass die Arbeiten daran schon lange andauern: Der Tunnel befindet sich seit 15 Jahren im Bau. Für die Menschen in der Region ist die Baustelle Teil ihres Alltags geworden. Das Projekt Yabakei Tunnel Hotel greift diese Vertrautheit auf und verwandelt den Eingang des leerstehenden Bauwerks in einen Raum, der für kurze Zeit der Gemeinschaft zum Genießen und Erholen dient.
Mit Holzgerüsten aus lokal gewonnenem japanischen Zedernholz – einem traditionellen Baumaterial – und einem langgezogenen Tisch aus dem Holz einer 200 Jahre alten Eiche, die auf einem nahegelegenen Tempelareal heranwuchs, schuf das Architekturbüro Fumihiko Sano Studio einen temporären Gastraum. Dort werden den Menschen kleine Speisen und Getränke serviert, während ein DJ mit seiner Musikauswahl für interessante akustische Erfahrungen sorgt. Den Besuchenden stehen zudem Camper zum Übernachten zur Verfügung– fertig ist das unkonventionelle Hotel.
Da der Tunnel in unmittelbarer Zukunft für den Verkehr geöffnet
wird, war die ungewöhnliche Nutzung ein einmaliges Event. Doch die
Holzgerüste wurden so konstruiert, dass sie sich auseinanderbauen
lassen, um sie dann andernorts wieder einsetzen zu können. Dadurch
will das Veranstaltungsteam Interessierten die Naturschönheiten des
Yaba-Tals zu verschiedenen Jahreszeiten näherbringen.