Trafik Weichselbaum in St. Valentin
Doppeltes Satteldach mit glutroter Aluminiumhülle
Gewerbegebiete gehören nicht unbedingt zu den Orten, an denen man außergewöhnliche Architektur erwartet. Eine ausgesprochen positive Ausnahme ist der Trafik Weichselbaum im Gewerbegebiet Herzograd im niederösterreichischen St. Valentin. Umgeben von der Nutzung untergeordneter „Schukartonarchitektur“ sticht der kleine Bau mit zwei Spitzgiebeln deutlich heraus. Entworfen haben den Tabakladen Poppe Prehal Architekten aus Steyr.
Gallerie
Der Baukörper scheint aus zwei in ihren Dimensionen identischen, sich aneinander schmiegenden kleinen Häuschen mit Satteldach zu bestehen. Der Doppelbaukörper beruht auf der Idee einer auch architektonisch sichtbaren Trennung von Verkaufs- und Lagerraum. Während der Shop sich an beiden Stirnseiten mit einer vollflächigen Verglasung bis in den Giebel zur Umgebung öffnet, ist das Lager nahezu fensterlos.
Dach
Neben der blutroten Gebäudehülle tragen vor allem die beiden spitzgiebeligen Satteldächer zum auffälligen Erscheinungsbild des Ladens bei, der bis zur Spitze eine Höhe von sieben Metern erreicht. Die Dachflächen sind wie die Fassaden sie mit gefalzten Aluminiumblechen verkleidet. Die 0,7 mm starken, profilierten 50er-Bandbleche wurden von einer ortsansässigen Spenglerei innerhalb von zwei Wochen auf 30 mm Rauschalung mit Schiebehaften auf Trennlage montiert. Die Gesamtfläche der pulverbeschichteten Aluminiumverkleidung beträgt 420 Quadratmeter.
Mit dem häufig für Lagerhallen und Industriebauten verwendeten Fassadenmaterial stellt der Trafik eine Verbindung zu den Nachbarbauten her, die jedoch durch die ungewöhnliche, markante Farbe und die anspruchsvolle Gestaltung des Baus konterkariert wird.
Bautafel
Architekten: Entwurf: Poppe*Prehal Architekten, Steyr
Projektbeteiligte: Prefa, Wasungen (Hersteller Aluminiumverkleidung); Spenglerei Stefan Ertl, St. Valentin (Montage Aluminiumverkleidung)
Bauherr: Roland Weichselbaum
Fertigstellung: 2015
Standort: Anne-Frank-Straße 1, 4300 Sankt Valentin, Österreich
Bildnachweis: Walter Ebenhofer, St. Valentin; Prefa | Croce & Wir; Poppe*Prehal Architekten, Steyr